ANG BABAENG HUMAYOTHE WOMAN WHO LEFT R: Lav Diaz Der philippinische Regisseur Lav Diaz hat mit dem Spielfilm ANG BABAENG HUMAYO (THE WOMAN WHO LEFT) den aufregendsten Film am Festival von Venedig präsentiert. Wobei aufregend eigentlich das falsche Wort ist – fast vier Stunden nimmt er sich Zeit, um in langen Szenen, ruhigen Einstellungen und in manchmal sehr dunklem Schwarzweiß die Geschichte von Horacia Somorostro zu erzählen.
Es ist 1997 und Horacia sitzt seit 30 Jahren wegen Mordes im Gefängnis. Dann tauchen neue Beweise auf, die ihre Unschuld beweisen – und die Schuld ihres reichen Liebhabers aus Jugendtagen. Horacia ist eine nun zwar freie Frau, doch die Jahrzehnte im Gefängnis haben ihr alles genommen. Was ihr bleibt, ist die kalte Wut auf den Mann, der sie einst ins Gefängnis brachte. Der ist noch wohlhabender als zuvor, verbarrikadiert sich aber aus Angst vor einer Entführung in seinem Anwesen. Im Schatten dieser Mauern lernt Horacia weitere Nachtgestalten kennen: eine transsexuelle Prostituierte, eine von Dämonen geplagte Obdachlose und einen buckligen Eierverkäufer. Während sie diesen eine großherzige Freundin wird, wartet Horacia geduldig auf ihre Gelegenheit zur Rache.
Lav Diaz gelingt ein visuell überwältigendes, archaisches und tief menschliches Drama über Schuld und Solidarität, Absolution und Rache. (aus: grandfilm.de; filmfest Hamburg )
„Eine Überlebensgeschichte, ein Blick auf eine Gesellschaft, ihre Gewalt und Kriminalität und zugleich ein Über-Film, der die Mittel des Kinos in Richtung einer poetischen Freiheit rückt.”
(Katja Nicodemus, Die Zeit) Philippinen 2016; Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Lav Diaz, frei nach einer Kurzgeschichte von Leo Tolstoy; DarstellerInnen: Charo Santos-Concio (Horacia Somorostro/Renata), John Lloyd Cruz (Hollanda), Nonie Buencamino (Magbabalot), Shamaine Centenera-Buencamino (Petra), Mayen Estanero (Nena) u.a.; (DCP; 16:9; Farbe; 226min; teils englisch-japanische ORIGINALFASSUNG – teils in Filipino – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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