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BARBARA

R: Christian Petzold

Vor der Widerspenstigkeit des Haarknotens, zu dem die Frau ihre blonden Haare verschlingt und im Nacken aufsteckt, muss sogar die mit der Suche nach staatsfeindlichem Material beauftragte Stasi-Of­­fizierin kapitulieren. In Christian Petzolds neuem Film dreht Nina Hoss dem Betrachter als Barbara wiederholt den Rücken zu, sie dreht sich um, als gelte es, sich immer wieder von den Augen der anderen unabhängig zu machen. Als ostdeutsche Ärztin im Jahr 1980 hat sie einen Ausreiseantrag gestellt und wird daraufhin zur Strafe von der Ber­liner Charité in die Provinz, an ein kleinstädtisches Krankenhaus un­weit der mecklenburgischen Ostseeküste versetzt. Von dessen Fenster aus sieht ihr künftiger Oberarzt André ihrer Ankunft zu, ne­­ben ihm sitzt ein Mann von der Stasi.
Die Frage, wie sich Macht in menschliche Beziehungen drängt, schwebt von Anfang an über dieser Filmerzählung. Die Ärztin hält zu den neuen Kollegen Distanz. Die Schikanen des Unterdrückungsstaates quittiert sie mit dem Blick der längst Abwesenden. Ein Vertrauen muss sich erst einen Weg durch diesen dichten sozialen Nebel ertasten.
(nach: www.zeit.de; www.nzz.ch)
„Weil die Kulisse auf die tatsächlich heute noch existierende, abgeblätterte Architektur der ostdeutschen zwanziger Jahre beschränkt ist, prägt nicht sozialistischer Plattenbaudunst die Atmosphäre. (...) Diese Szenerie kommt ohne Parteiabzeichen und Kaderdeutsch aus. Präsent ist der Staat gleichwohl.” (www.zeit.de)
„Manche werden nach diesem Film sagen: ‚Ich habe alles ganz anders erlebt’, und auch darin wird dieser Film sie bestärken, weil er kei­ne Deutungshoheit beansprucht.” (www.nzz.ch)

Deutschland 2012; Regie: Christian Petzold; Buch: Christian Petzold & Harun Fa­­rocki; Kamera: Hans Fromm; DarstellerInnen: Nina Hoss (Barbara), Ronald Zehrfeld (André), Rainer Bock (Klaus Schütz), Christiana Hecke (Karin), Clau­dia Geisler (Stationsschwester Schlösser), Peter Weiss (Medizinstudent) u.a.; (DCP; Farbe; 105min).


  
Filmplakat