LES NEIGES DU KILIMANDJARODER SCHNEE AM KILIMANDSCHARO R: Robert Guédiguian Michel lebt zufrieden mit seiner Frau Marie-Claire in Marseille. Die beiden sind seit 30 Jahren ein glückliches Paar und sie lieben sich und ihr Leben: Die Kinder und Enkelkinder wohnen in der Nähe, sie schätzen ihre engen Freunde und sind stolz auf ihr politisches Engagement in der Gewerkschaft. Selbst als Michel einige der Hafenarbeiter entlassen muss und sich aus Solidarität selbst kündigt, trübt das seine Existenz nicht durchgreifend.
Diese elementare Zufriedenheit wird jäh zerrüttet, als zwei maskierte und bewaffnete Männer Michel und Marie-Claire beim Abendessen bei Freunden überfallen, fesseln und ihre Ersparnisse stehlen.
„Und immer wieder Marseille. (…) Mit Humor und Humanismus inszeniert Robert Guédiguian vornehmlich im Arbeiterbezirk L’Estaque seine Sozialdramen. Dabei gibt es eine Konstante im Werk des französischen Regisseurs: Die Suche nach der solidarischen Geste treibt den feinfühligen Chronist sozialer Verwerfungen seinen utopischen Impuls gegen die Schicksalhaftigkeit der Verhältnisse zu setzen.
Erneut arbeitet der Sohn eines Hafenarbeiters mit dem gleichen Ensemble von Schauspielern und Technikern, das seit Jahren dieses neue alte Cinéma copain bildet.
Robert Guédiguian: „Manche Menschen besitzen Reichtümer, andere nicht. Das weiß jeder. Es gibt aber Leute, die das für ganz natürlich halten! Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Marx sein Kommunistisches Manifest schrieb, war das genau so. So gesehen hat sich die Situation nicht geändert. Ich möchte aber nicht, dass die Reichtümer der Welt in den Händen einiger weniger liegen, ich möchte, dass sie allen gehören. Das bedeutet Kommunismus, das ist eine Erfindung von Marx: Dass der Klassenkampf nur zum Verschwinden der Klassen führen kann. Das wünsche ich mir, und in diesem Sinne bleibe ich überzeugt, dass die kommunistische Idee die bedeutendste der Menschheitsgeschichte ist.” Frankreich 2011; Regie: Robert Guédiguian; Buch: Jean-Louis Milesi & Robert Guédiguian; Kamera: Pierre Milon; DarstellerInnen: Jean-Pierre Darroussin (Michel), Ariane Ascaride (Marie-Claire), Gérard Meylan (Raoul), Maryline Canto (Denise), Grégoire Leprince-Ringuet (Christophe) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 107min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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