cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




JODAEIYE NADER AZ SIMIN

NADAR UND SIMIN – EINE TRENNUNG

R: Asghar Farhadi

Nader und Simin wollen sich scheiden lassen. Simin hat vor, mit der halb­­wüchsigen Tochter das Land zu verlassen, ihr Visum ist schon ausgestellt. Nader aber möchte in Teheran bleiben, um seinen alzheimerkranken Vater zu pflegen. Der Scheidungsrichter, vor dem die beiden er­scheinen, erklärt sich nicht bereit, die Ehe aufzuheben. Misstrauisch fragt er Simin, ob sie denn meine, dass Kinder in Iran keine Zukunft hätten.
In einer langen Einstellung auf das diskutierende und streitende Paar, wel­che den Zuschauer an den Platz des Richters setzt und genau hinzusehen zwingt, beginnt Asghar Farhadis neuer Spielfilm, der die zunehmend fatale Entwicklung eines Grundkonflikts vorführt und mit der Ge­schichte eines zweiten Paars kreuzt. Dabei ist Farhadis Blick präzise und fa­cettenreich, das Erzählgewebe dicht, die Inszenierung vielschichtig. Das psycholo­­gische Drama, in dem mehrere Menschen in einer en­gen Konstellation auf­­einander angewiesen sind, entzündet sich gerade auch an entschei­den­den Details. NADAR UND SIMIN – EINE TREN­NUNG bleibt nicht nur Ehedrama, sondern zieht bald weitere Krei­se, wirft Fra­gen nach dem Ver­hältnis von Gerechtigkeit und Verantwortung auf, nach dem Gesell­schafts­vertrag in einem Land, das sich im Umbruch befindet. Farhadi versteht es, politische Stoffe in scheinbar private Ge­schich­ten zu weben, die aufklaffenden Risse in der iranischen Ge­sell­schaft zu beleuchten. Er greift tief in die Wunden hinein und lässt aufeinanderprallen, was auseinanderstrebt, sich aber nicht so einfach trennen lässt. Sein Film erregte international Aufsehen und überzeugte die diesjährige Berlinale-Jury – diese erkannte ihm den Goldenen Bären für den Bes­ten Film und die Darstellerpreise für das gesamte Ensemble zu.
(nach: www.faz.net; www. nzz.ch; www. sueddeutsche.de)

Iran 2010; Regie & Buch: Asghar Farhadi; Kamera: Mahmoud Kalari; Darsteller­Innen: Leila Hatami (Simin), Peyman Moadi (Nader), Shahab Hosseini (Hodjat), Sa­­reh Bayat (Razieh), Sarina Farhadi (Termeh) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 123min; ORIGINALFASSUNG – in Farsi – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat