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THE DEPARTED

UNTER FEINDEN

R: Martin Scorsese

In South Boston hat die Polizei dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt. Der junge Undercover-Cop Billy Costigan ist in diesem Viertel aufgewachsen. Er bekommt den Auftrag, sich in das Syndikat des Unterweltbosses Costello einzuschleusen. Während Billy schnell Costellos Vertrauen gewinnt, hat sich der hartgesottene junge Kriminelle Colin Sullivan, der ebenfalls aus South Boston stammt, seinerseits bei der Polizei eingeschleust, um für Costello zu spionieren. Er erarbeitet sich in der Ermittlungsspezialeinheit eine Machtposition und gehört zu der Handvoll Elite-Cops, die Costello dingfest machen sollen. Natürlich wissen Colins Vorgesetzte nicht, dass er für Costello arbeitet – der Unterweltboss ist der Polizei immer einen Schritt voraus.
Beiden Männern steigt dieses Doppelleben zu Kopf: Sie sammeln Informationen über die Pläne und strategischen Reaktionen der Systeme, in die sie eingedrungen sind. Doch sowohl die Gangster als auch die Cops merken, dass in ihren Reihen ein Maulwurf tätig ist, und plötzlich laufen Billy und Colin Gefahr, entdeckt und gefasst zu werden – hektisch versuchen beide, den anderen zu enttarnen, um selbst unerkannt zu bleiben.

Scorsese kehrt zu seinem angestammten Mafia-Metier zurück, und schon wirkt seine Arbeit befreit und mühelos. Und das Ergebnis ist sensationell unterhaltsam wie schon lange nicht mehr. Das sich wie ein blutroter Faden durch die Story webende Thema Doppelleben wird von Scorsese gekonnt mit präzisem Gegenschnitt illustriert. Kleinste Details haben bei der Charakterzeichnung ihre Bedeutung, und auch bei der Songauswahl des stimmigen Soundtracks wird nichts dem Zufall überlassen. Plötzliche, verstörende Gewalteruptionen gehören ebenso zu Scorseses Markenzeichen wie gelegentlicher Galgenhumor und die authentisch klingenden Dialoge. In dieser Hinsicht glänzt der seine Tendenz zum Overacting weitgehend unter Kontrolle haltende Nicholson, der hier erstmals mit Scorsese zusammenarbeitet. Neu mit von der Partie ist auch Damon, der wie bereits in Der talentierte Mr. Ripley perfekt einen eiskalten Kriminellen mit unschuldiger Fassade mimt. Bereits zum dritten Mal steht hingegen DiCaprio für Scorsese vor der Kamera. Der mittlerweile vollkommen erwachsen wirkende Titanic-Star etabliert sich mit seiner nuancierten Porträtierung, in der sich Verletzlichkeit, Paranoia, Abgebrühtheit und Cleverness vereinen, endgültig als charismatisches Schwergewicht. Schwere Jungs werden nun mal kaum besser in Szene gesetzt als von Scorsese, der hiermit einen weiteren Klassiker des Genres in der Kerbe hat. Blickpunkt: Film

USA 2006; Regie: Martin Scorsese; Darsteller: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone (151min, englische OmU)


  
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