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BORAT: CULTURAL LEARNINGS OF AMERICA FOR MAKE BENEFIT GLORIOUS NATION OF KAZAKHSTAN

R: Larry Charles

Borat glaubt an sein Kasachstan, an sein Heimatdorf, an die Traditionen des Landes, zu denen Prostitution, Korruption und Waffenschieberei gehören. Vom Innenministerium wird Borat ausgesucht, in die USA zu reisen und dort über die Gebräuche und Gewohnheiten der Menschen zu lernen, auf das sein Kasachstan davon profitieren möge. Bei seiner Reise quer durchs Land erlebt Borat echte Menschen in echten Situationen.
Denn Borat ist zwar der reine Tor aus dem Wilden Osten, aber er überaffirmiert die westlichen Klischees über den rückständigen Osten derartig, dass sie eher auf die Urheber zurückfallen als das rassistische Verdikt einer kulturellen Überlegenheit tatsächlich bestätigen. Ähnlich verhält es sich mit Borat‘s Sexismus, Rassismus und, ganz offensichtlich, seinem Antisemitismus: hirnrissiger gehts‘ nicht, der große Diktator lässt grüßen. außerdem ist Borat ja seinerseits zwar selbst eben Ausdruck von Stereotypen über den Osten, er bringt aber umgekehrt auch den Herrenmenschen im Westen - in seinen Spielarten zwischen dumpfem Nationalismus beim Rodeo und repressiver Toleranz in „liberalen“ US-Zirkeln - zum Sprechen und Ausagieren. Insofern ist Borat also eher korrekt inkorrekt, er teilt aus und stellt aus, ohne eindeutig den – tatsächlich reaktionären – angeblich PC-Verfolgten Futter zu geben. Zwar ist Cohen vielleicht auch nicht der große Aufklärer, wie eine über‘s Ziel hinausschießende Presse auch geschrieben hat, dazu ist er einfach auch zu sehr am Gag und am Leerlauf des Sinns seiner Komik interessiert. Trotzdem: Kann sich irgendjemand durch ihn im Ernst darin bestätigt fühlen, dass man nicht durch die USA fliegen kann, weil ja die Juden am 11. September schon einmal ein Flugzeug vom Himmel geholt haben?
Thomas Edlinger

Wird ein bestimmter Teil der Popkultur nicht überhaupt erst massenkompatibel, wenn die falschen Leute an den falschen Stellen klatschen? Und ist gleichzeitig die Abgrenzung von den falschen Klatschern nicht schon obsolet/kaum mehr möglich? (Cobain war doch der letzte, der an den Bedenken darüber noch gestorben ist).
Christian Fuchs

US 2006; Regie: Larry Charles; Darsteller: Sacha Baron Cohen, Ken Davitian; (85min, engl. OmU)


  
Filmplakat