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DAS LEBEN DER ANDEREN

R: Florian Henckel von Donnersmarck

Ost-Berlin, November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert der DDR-Staat seinen Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung. Als Oberstleutnant Anton Grubitz den linientreuen Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler auf den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman und seine Lebensgefährtin, den Theaterstar Christa-Maria Sieland, ansetzt, verspricht er sich davon einen Karriereschub. Immerhin stehen höchste politische Kreise hinter dem „Operativen Vorgang“. Womit er nicht gerechnet hat: Das intime Eindringen in die Welt der Observierten verändert auch den Spitzel. Das Eintauchen in Das Leben der Anderen – in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden – macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann. Doch das System ist nicht mehr zu stoppen – ein gefährliches Spiel beginnt, das die Liebe zwischen Dreyman und Christa-Maria Sieland in den Abgrund reißt und Wieslers bisherige Existenz vernichtet. Bis die Mauer fällt, haben alle einen hohen Preis gezahlt. Danach beginnt eine andere Welt.
Es gab zwei Dinge, die mich über die Jahre zu dem Film hingeführt haben. Einmal die vielen prägenden Kindheitserlebnisse bei den Besuchen in Ost-Berlin und der DDR: Es war interessant und erregend für mich als acht-, neun-, zehnjähriger Junge, zu spüren, dass Erwachsene Angst hatten. Und sie hatten Angst: Meine Eltern bei der Grenzüberquerung – sie sind beide gebürtig aus dem Osten und wurden deshalb vielleicht auch gründlicher durchleuchtet – und unsere Freunde aus der DDR, wenn andere sahen, dass sie mit uns Westlern sprachen. Kinder haben für Emotionen unglaubliche Antennen. Ich glaube, ich hätte ohne diese Erlebnisse nur schwer diesen Zugang zu der Thematik gefunden.
Florian Henckel von Donnersmarck
(von: Moviemento-Zeitung nr. 215, September 2006)

Deutschland 2005; Regie und Buch: Florian Henckel von Donnersmarck; Kamera: Hagen Bogdanski; Musik: Stéphane Moucha, Gabriel Yared; DarstellerInnen: Martina Gedeck, Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Ulrich Tukur, Thomas Thieme, Hans-Uwe Bauer u.a.; (35mm; Farbe; 137min).


  
Filmplakat