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BRODEUSES

DIE PERLENSTICKERINNEN

R: Éléonore Faucher

Die Kamera schweift über die aufgebrochene Erdkruste, der Blick wird weiter: Ein Mädchen mit leuchtend roten Haaren schneidet Kohl vom abschüssigen Feld. Sie tauscht ihn später gegen Hasenfelle, die sie kunstvoll bestickt. Der erste, nahe Blick der Kamera gilt immer der Struktur und Beschaffenheit der Dinge. Diese Großaufnahmen verleihen den Objekten eine von Aktion und Plot völlig unabhängige Existenz, machen sie in ihrer Dinghaftigkeit sinnlich erfahrbar. Erst der zweite Blick der Kamera ist umfassender, widmet sich der eigentlichen Geschichte, die von zwei Frauen, von deren Annäherung und Selbstentdeckung erzählt.
Die 17-jährige Claire ist ungewollt schwanger. Sie entschließt sich, die Schwangerschaft zu verheimlichen und das Kind nach einer anonymen Geburt zur Adoption freizugeben. Auch ihre Leidenschaft, das Sticken, ist eine heimliche Angelegenheit. Geld verdient sie an der Supermarktkasse. Claire ist hart gegen sich und andere, niemand kommt an sie heran. Das ändert sich erst, als sie für die große Perlenstickerin der Pariser Haute Couture, Madame Melikian, die seit dem Unfalltod ihres Sohnes völlig zurückgezogen lebt, zu arbeiten beginnt. Die gemeinsame Arbeit, die Suche nach dem richtigen nächsten Stich, das entstehende Kunstwerk wird zur Kommunikation zwischen den beiden Frauen, die kaum verbal, sondern über die Muster und Formen funktioniert. Wie eine komplexe, schillernde Stickerei, die Zeit braucht, um gedacht, entwickelt und vollendet zu werden, entsteht eine Freundschaft, die schließlich auch das jeweilige Verhältnis zur Welt und zu sich selbst verändert. (nach: archiv.tagesspiegel.de; www.programmkino.de; Isabelle Stüssi)
„In der Stille liegt die Kraft dieser bedächtigen, wortkargen Geschichte vom Erwachsenwerden. (...) Immer wieder gleitet die Kamera über die fantastisch-opulenten Stickereien und Arabesken, erzeugt eine fast tranceartige Transparenz und Schwerelosigkeit. In diesem Film gibt es viel Stoff, der zum Träumen anregt. Für Claire entwirrt sich schließlich das Dilemma, in das sie durch die ungewollte Schwangerschaft gestoßen wurde. Sie findet den roten Faden wieder, der sie aus ihrem Gefühlslabyrinth führt.“ (Johannes von der Gathen)
„Mit DIE PERLENSTICKERINNEN ist Eléonore Faucher ein eindrucksvolles, symphonisches Plädoyer für die Macht von Freundschaft und Vertrauen gelungen, das in seiner konzentrierten Reduktion und konzertierten Opulenz außergewöhnlich ist.“ (Julia Teichmann)
Großer Preis der „Semaine de la critique“ in Cannes 2004.

Frankreich 2004; Regie: Éléonore Faucher; Buch: Eléonore Faucher, Gaelle Macé; Kamera: Pierre Cottereau; Musik: Michael Galasso; DarstellerInnen: Lola Naymark (Claire), Ariane Ascaride (Madame Melikian), Marie Félix (Lucile), Thomas Laroppe (Guillaume), Arthur Quehen (Thomas) u.a.; (35mm; Farbe; Dolby SR; 88min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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