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NATHALIE ...

NATHALIE – WEN LIEBST DU HEUTE NACHT?

R: Anne Fontaine

Bernard (Gérard Depardieu) und Catherine (Fanny Ardant) sind ein gut aussehendes und erfolgreiches Paar mittleren Alters. Das trügerische Ehe-Idyll zerbricht, als Catherine entdeckt, dass Bernard sie betrügt: immer wieder, schon seit Jahren. Schockiert und verletzt verfällt sie auf einen ungewöhnlichen Plan: In der Bar eines Bordells sucht sie nach einer Gespielin für ihren treulosen Ehemann, eine Art Undercover-Agentin in erotischer Mission. So hofft sie, heimlich an den Eskapaden ihres Mannes teilzuhaben, die Opferrolle abzuschütteln und die Kontrolle zurückzugewinnen. Ihre Wahl fällt auf Marlène (Emanuelle Béart), die auf ihre Anweisungen in die Rolle von Nathalie schlüpft.
Der Plan scheint aufzugehen. Fortan schildert Marlène alias Nathalie im Detail die sexuellen Begegnungen mit Bernard. Für Catherine eine schmerzhafte, aber heilsame Therapie. Doch schon bald ist nicht mehr klar, wer Regie führt in dieser Scharade. Mehr und mehr verfällt die reife Frau den erotischen Berichten ihrer Spionin. Und immer wieder verschieben sich die Tangenten des Beziehungsdreiecks, bis am Ende jeder nicht nur Betrogener sondern auch Betrüger ist.
Sex, Lust, Begehren, Erfüllung, Fantasie. Anne Fontaine gelingt mit NATALIE das Kunststück, Erotik durch Auslassungen zu inszenieren, prickelnder als durch die Action vor der Kamera. Alles wird so konsequent indirekt erzählt, dass man die drei Hauptakteure eigentlich niemals bei einer sexuellen Handlung sieht, die Luft und die Dialoge aber dennoch voller Erotik sind. (nach: www.concorde-film.de)
„Blond und brünett, jung und alt, lässig und verletzt: So gegensätzlich die beiden sind, so magisch ziehen sie sich an, und von der Spannung, dem Wettstreit lebt der Film. Ganz gezeigt wird das Verhältnis zwar nie, es bleibt beim Spiel der Anziehung und Abstoßung. Doch man spürt, dass hier die eigentliche Geschichte läuft, eine Geschichte von Abhängigkeit, Faszination, auch Eifersucht. Am Ende hat der traurige Ehemann das Spiel verloren. Nicht, weil seine Frau ihn verlässt, sondern weil sie ihn längst verlassen hat. Das Schlimmste ist die Untreue in Gedanken.“
(Christina Tilmann)
„Die voyeuristische Dimension dieses Films steckt fast ausschließlich im Reden und Hören. Anne Fontaine geht mit ihren Bildern längst nicht so weit wie mit ihren Dialogen und verzichtet konsequent darauf, Nathalies Erzählungen zu illustrieren. Die Regisseurin belässt es beim Schwebezustand, beim Spiel mit Vermutungen, das spannender ist als jede ausgereizte Bettszene: Was wirklich geschah zwischen Bernard und der gekauften Frau, spielt keine Rolle.“ (H. G. Pflaum)
„NATHALIE mag ein visuell domestizierter Film sein, bis in die von warmen Rottönen geprägte Farbgebung so entschlossen auf Stil bedacht wie das Milieu, in dem er sich bewegt. Anne Fontaine geht an Tabu-Grenzen, aber überschreitet sie nicht. Doch mit der Balance zwischen den Phantasien und der Wirklichkeit ihrer Figuren hält sie auch die eingangs aufgebaute erotische Spannung bis zum Finale durch. Dies ist eine Qualität, von der viele andere vorsätzlich erotische Filme nicht einmal träumen dürfen.“ (Süddeutsche Zeitung)

Frankreich 2004; Regie: Anne Fontaine; Buch: Jacques Fieschi; Kamera: Jean-Marc Fabre; Musik: Michael Nyman; DarstellerInnen: Fanny Ardant (Catherine), Emanuelle Béart (Marlene/Nathalie), Gérard Depardieu (Bernard) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 105min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat