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AE FOND KISS…

JUST A KISS

R: Ken Loach

JUST A KISS ist die Geschichte der selbstbewussten Irin Roisin (Eva Birthistle), die sich in den attraktiven Casim (Atta Yaqub), einen jungen muslimischen Pakistaner der zweiten Generation, verliebt. Dessen streng religiöse Eltern haben jedoch bereits eine Hochzeit mit Casims Cousine arrangiert und versuchen nun, ihren Sohn mit allen Mitteln aus seiner unheiligen Verbindung mit einer Katholikin zu reißen. Aber auch Roisins Liebe muss eine harte Probe bestehen, denn die katholische Schule, an der die geschiedene Frau Musik unterrichtet, duldet keine außereheliche Beziehung. Die gerade sanft erblühten Gefühle der beiden Liebenden drohen in den Mühlen der Traditionen und Religionen zermalmt zu werden. Können eine Katholikin und ein Muslim miteinander glücklich werden? Meisterregisseur Ken Loach zeigt, was es für die pakistanische Familie bedeutet, wenn der Sohn nicht mit einer Muslimin, sondern einer Weißen zusammenleben will. Und wie groß die Probleme für die junge Lehrerin werden, wenn sie weiter an einer katholischen Schule arbeiten möchte. Aber manche Dinge im Leben könnten das Risiko wert sein, Grenzen zu überschreiten.
Ken Loach: „Die hier gezeigte Situation ist, anders als in SWEET SIXTEEN oder MY NAME IS JOE nicht von vornherein tragisch. Es geht um den Prozess, in dem sich die nächste Generation der Einwanderer auf die westliche Gesellschaft zu bewegt. Wir zeigen einen Moment in diesem Prozess.“
JUST A KISS kann als letzter Teil einer Schottland-Trilogie von Ken Loach angesehen werden. Wo er aber mit MY NAME IS JOE und SWEET SIXTEEN noch das harte Leben der Unterklasse porträtierte, stellt er jetzt den Konflikt der Religionen ins Zentrum. Loach war immer schon ein penibler Dokumentarfilmer, gleichzeitig ein fesselnder Geschichtenerzähler. In JUST A KISS spielt er mit einer Romeo-und-Julia-Geschichte den Konflikt zwischen Persönlichkeit und Gemeinschaft, zwischen der Offenheit von Gefühlen und der Geschlossenheit von Kollektiven durch. Die bedrückende Bitterkeit, die sich bisher in seinen Sozialdramen breit machte, ist deutlich aufgelockert, stellenweise sogar einem hoffnungsvollen Gefühl der Heiterkeit gewichen. (nach: Presseheft; epd Film 11/2004)
„Es ist die Essenz des menschlichen Lebens in der Gesellschaft, die Loach da einfängt, und wenn man alles abzieht, was im Kino an Stil, Rhythmus, Musikalität, Kunstverstand, Pomp und Pose die Leinwand füllt, bleiben solche Geschichten übrig: ein Pakistani, eine irische Musiklehrerin, zwei Religionen, zwei Begriffe von Familie, Liebe, Schicksal und das Drama, das sich daraus entwickelt.“ (Andreas Kilb)
„Es ist wunderbar, mit wie viel Lust, Zärtlichkeit und Überschwang Ken Loach diesmal eine Liebesleidenschaft zur Hauptsache eines Films macht: Er feiert diese Liebe, ohne sich doch den Blick trüben zu lassen für das Gefährdete und Gefährliche einer solchen Beziehung, also für die Zerstörungskraft, die nicht nur in ethnisch-religiösen Gegensätzen steckt, sondern ebenso in der Liebe selbst. JUST A KISS ist großes europäisches Kino – ernst und wunderbar heiter zugleich.“ (Urs Jenny)

Großbritannien/Belgien/Deutschland/Italien/Spanien 2004; Regie: Ken Loach; Buch: Paul Laverty; Kamera: Barry Ackroyd; Musik: George Fenton; DarstellerInnen: Atta Yaqub (Casim Khan), Eva Birthistle (Roisin), Shamshad Akhtar (Sadia Khan), Ghizala Avan (Rukhsana Khan), Shabana Bakhsh (Tahara Khan) u.a.; (35mm; Farbe; Dolby SR; 103min; schottische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).