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MONSIEUR IBRAHIM ET LES FLEURS DU CORAN

MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN

R: François Dupeyron

Monsieur Ibrahims Geschäft in der Rue Bleue hat quasi Tag und Nacht geöffnet. Schließlich ist Monsieur Ibrahim Araber, und wie er selber sagt, bedeutet das in seiner Branche weniger die Bezeichnung der Herkunft als vielmehr: nachts und auch am Sonntag geöffnet. Für den jungen Moses ist der Laden tägliche Anlaufstelle. Nirgendwo lassen sich Konservendosen besser klauen als in Monsieur Ibrahims vollgestopftem Reich.
Die wenigen Sätze, die die beiden anfangs miteinander wechseln, wachsen sich bald zu tiefsinnigen Gesprächen aus, denn Monsieur Ibrahim erweist sich als Kenner des Lebens. Er ist so ganz anders als Moses’ depressiver Vater, der von der Vergangenheit heimgesucht wird, sich dem Leben verschließt und in Büchern vergräbt. Jude sein, sagt er eines Tages zu Moses, bedeutet Erinnerungen zu haben. Schlechte Erinnerungen.
Monsieur Ibrahim aber lebt in der Gegenwart und er kennt das Geheimnis des Glücks. Mit Hilfe seiner Weisheiten, die er dem Leben und dem Koran entnimmt, eröffnet er dem jungen Moses eine neue Welt. Er steht ihm bei, wenn es um die ersten Liebeserfahrungen geht, er verrät ihm, wie man Brigitte Bardot eine Flasche Wasser überteuert verkauft, und er sensibilisiert den Jungen für die Freuden des Alltags.
Die Verfilmung des Bestsellers von Eric-Emmanuel Schmitt: Vor einer liebevoll gestalteten Retro-Kulisse des Pigalle-Quartiers im Paris der sechziger Jahre erzählt diese Parabel von einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen alt und jung, jüdisch und muslimisch. Als Comeback von Omar Sharif bejubelt, ist der Film aber vor allem ein gelassenes, verschmitztes Plädoyer für Toleranz und Großzügigkeit jenseits kultureller und religiöser Grenzen.
„Wie ein Märchen aus 1001 Nacht erscheint dieser anrührende Film gelegentlich, der nicht nur durch seine unpathetischen Lebensweisheiten, sondern auch durch sein detailverliebtes Zeitkolorit und seine Darsteller bezaubert. Der Film machte aber vor allem als Comeback von Omar Sharif Furore: Als majestätischer Prinz im Lebensmittelgeschaft und silberhaariger Patriarch mit Stoppeln und Kittelschürze, der mit einem Blick, einem verführerischen Lächeln den Zuschauer am Haken hat, dürfte er hier wohl seine beste Darstellung seit DOKTOR SCHIWAGO gegeben haben.“ (Birgit Roschy)
„Sharif, der alte Prinz, spielt hier mit einer bezaubernden Leichtigkeit – als sei ihm alles egal, als ginge es um nichts mehr außer ums Spiel an sich, und so gut wie als Monsieur Ibrahim war er schon lange nicht mehr.“
(Süddeutsche Zeitung)
„Es ist, als hätte Monsieur Ibrahim auf Omar Sharif gewartet.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Frankreich 2003; Regie: François Dupeyron; Buch: François Dupeyron, Eric Emmanuel-Schmitt, nach dessen gleichnamiger Erzählung; Kamera: Rémy Chevrin; Musik: Valérie Lindon; DarstellerInnen: Omar Sharif, Pierre Boulanger, Gilbert Melki, Lola Naynmark, Anne Suarez, Isabelle Adjani u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; Dolby SRD; 94min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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