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L’AUBERGE ESPAGNOLE

BARCELONA FÜR EIN JAHR

R: Cédric Klapisch

Ein Passagierflugzeug hebt von der Piste ab und bleibt in der Luft stehen. Da meldet sich ein Sprecher aus dem Off. „Hier”, sagt er, „hat alles angefangen. Oder eigentlich doch nicht.” Die Stimme gehört Xavier, dem Erzähler und Hauptdarsteller. Eigentlich, erinnert er sich, hat alles viel früher begonnen, damals nämlich, als ein redseliger Bürotyp ihm, dem 25jährigen Pariser Wirtschaftsstudenten, eine Stelle im Finanzministerium versprach, vorausgesetzt, er beherrsche die spanische Sprache. Und so hetzt Xavier durch ein kafkaeskes Labyrinth von einem Universitätsbüro ins andere, auf der Jagd nach den nötigen Formularen und Bestätigungen, um mit dem Austauschprogramm „Erasmus” nach Barcelona zu kommen.
Mit einem fulminanten Start, garniert mit Tricks und teils im Zeitraffer mit einer Fast-Forward-Tonspur, stimmt Cédric Klapisch (CHACUN CHERCHE SON CHAT) auf die amüsante Betrachtung der Ereignisse eines Studentenjahres in der pulsierenden mediterranen Metropole ein. Xavier ist ein durchschnittlicher, eher bürgerlicher Franzose. Einer, der Probleme zu regeln hat – mit seiner Familie, seiner Identität, seiner Sexualität, seiner Freundin, die er in Paris zurück lässt. Er landet in Barcelona in einer chaotischen siebenköpfigen Wohngemeinschaft, die eine Art Europäische Union als Mikrokosmos ist, ein Schmelztiegel von Nationalitäten, Mentalitäten und Persönlichkeiten. In einem babylonischen Sprachengewirr aus Dänisch, Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch lernt Xavier vor allem Eines: was er vom Leben erwartet.
Cédric Klapisch: „Xavier sehnt sich nach einer gewissen Logik, nach einer gewissen Kontinuität, und gleichzeitig lernt er, mit seinem diskontinuierlichen Leben zu leben. Der Film erzählt, wie man in einer Welt ohne Zusammenhang zurechtkommen kann – in Harmonie mit dem Chaos. (...) Der Film versucht, die Menschen zum Lachen zu bringen und fordert sie auf: ‚Macht das aus eurem Leben, worauf ihr Lust habt.‘”
Nicht weniger ungezwungen als die Atmosphäre in der WG ist auch das Drehbuch: Dramaturgisch total undiszipliniert werden die Episoden als Patchwork aus einzelnen Teilen aufgereiht. Fröhliche Plauderei herrscht vor, wobei lediglich Xaviers Erzählerstimme synchronisiert, das multikulturelle Studententreffen aber im Original belassen wurde. Neben Jungstars wie Audrey Tautou, Romain Duris und Judith Godrèche überrascht vor allem das Talent Cécile De France, die Xavier als Lesbe in der Liebeskunst instruiert. (nach: www.programmkino.de; Andrea Bleuler; Bruno Amstutz)
„Cédric Klapisch ist es wie schon in seinen vorangegangenen Filmen gelungen, einen einfachen Gedanken zu einer originellen Geschichte auszuweiten und trotz des Humors und der oft ironischen Akzentuierung den ernsthaften Gehalt nicht außer Acht zu lassen. (...) So gut sich Auslandssemester im Lebenslauf machen, so wertvoll die Erfahrungen für die eigene Entwicklung sind, es gibt da noch etwas, was diese Komödie so ansprechend macht: Sie erzählt vom Miteinander in Europa, von Aufbruch und Gemeinschaft.” (www.programmkino.de)

Frankreich 2002; Regie und Buch: Cédric Klapisch; Kamera: Dominique Colin; Musik: Loïc Dury; DarstellerInnen: Romain Duris (Xavier), Judith Godrèche (Anne Sophie), Audrey Tautou (Martine), Cécile de France (Isabelle), Kelly Reilly (Wendy) u.a.; (35mm, von Video übertragen; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 122min; französisch-spanisch-englisch-katalanisch-dänische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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