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DUCK SOUP

DIE MARX BROTHERS IM KRIEG

R: Leo McCarey

„Der Krieg ist nicht mehr zu verhindern, ich habe schon seit einem Monat das Schlachtfeld gemietet.” In ihrer politischen Satire mit Kultstatus führen die Marx Brothers mit diabolischer Komik vor, dass Politiker nicht unbedingt gewählt werden, weil sie dazu qualifiziert sind, einen Staat zu führen; dass Länder, die sich ihrer Freiheiten rühmen, über Nacht Obrigkeitsstaaten werden können; dass die BürgerInnen der Welt ihr Wohl selbstsüchtigen, egoistischen Diplomaten anvertrauen müssen, die einen Krieg erklären, wenn sie persönlich beleidigt werden, und schließlich dass Kriege weniger mit Prinzipen als mit wirtschaftlichen Überlegungen zu tun haben.
Groucho Marx als Rufus T. Firefly ist der geborene Diktator. Er regiert den Operettenstaat Freedonia nicht, weil er davon profitieren würde, sondern weil er einfach glaubt, dass ein Land, das so unverantwortlich ist, ihn zu seinem Führer zu machen, auch den schlimmstmöglichen Herrscher verdient. Und durch ihn bekommen Gestalten wie Chico und Harpo Zutritt zu prunkvollen Plätzen, die sie verwüsten können. Der eine als Kriegsminister und Spion für die Gegenseite, der andere als stummer Wilder, als die personifizierte – und alles (!) fressende – Gewalt. Mit rüdem Humor, explosiver Respektlosigkeit und einer Portion Zynismus treiben die Brüder ihre Spielchen, die in erster Linie der eigenen Unterhaltung im muffigen Alltag von Freedonia dienen.
Die Wertschätzung für die Marx Brothers ist seit den 60er-Jahren, als ihre Filme in den amerikanischen Universitäten wieder entdeckt wurden, kontinuierlich gestiegen. Die chaotische, anarchische Komik der Brüder passte ideal zur Aufbruchstimmung jener Jahre und verschaffte ihnen auch bei einer neuen Generation jenen Kultstatus, den sie sich bis heute erhalten haben. Kein anderes Komikerteam war je respektloser, aberwitziger und zeigte seine Verachtung für Autoritäten, Konventionen und Institutionen so unverhohlen und offen wie die Marx Brothers. Und DUCK SOUP wurde zum Lieblingswerk dieser neuen Generation glühender „Marxisten”. (nach: Stephan Gáspár)
„DUCK SOUP jongliert mit Logik und überwindet die Schwerkraft, der Film ist respektlos, er ist lächerlich, er ist lustig, er ist wild, er ist dumm. Er ist eine Symphonie in Gag-Zeit. (Joe Adamson)” Und komponiert hat diese Symphonie mit Leo McCarey der beste Regisseur, den die Marx Brothers je hatten, und der Einzige, der klug genug war, ihre berüchtigten Wortspiele mit improvisierten Szenen und vor allem mit visuellen Gags auszubalancieren.

USA 1933; Regie: Leo McCarey; Buch: Bert Kalmar, Harry Ruby; Kamera: Henry Sharp; Musik: Arthur Johnston; DarstellerInnen: Groucho Marx (Rufus T. Firefly), Harpo Marx (Pinky), Chico Marx (Chicolini), Zeppo Marx (Lt. Bob Roland), Margaret Dumont (Gloria Teasdale) u.a.; (35mm; 1:1,37; Schwarzweiß; 70min; amerikanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat