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OPEN HEARTS

ELSKER DIG FOR EVIGT

R: Susanne Bier

Alles beginnt mit einem Autounfall. Ein junges Paar schaut optimistisch in die Zukunft, plant seine Hochzeit und auf einmal ereignet sich ein Unfall. Innerhalb eines Zeitraums von fünf bis sechs Wochen verändert sich das Leben der Protagonisten vollkommen.
OPEN HEARTS ist ein Film über Versprechungen, die wir nicht einhalten können, über eine Zukunft, die wir nicht planen können, über die plötzliche und unvorbereitete Konfrontation mit der Zerbrechlichkeit des Lebens. Auf einmal schnippt das Schicksal mit dem Finger und alles verändert sich schlagartig. Was passiert, wenn die Tragödie bei einer vollkommen normalen Familie Einzug hält? Wie reagiert sie und wie schaffen es die Familienmitglieder ihr Leben fortzuführen?
Susanne Bier hat einen Dogma-Film gedreht mit einem ausgesprochenen Gespür für Atmosphäre. „Die Qualität von Dogma liegt in der Authentizität. Ich benötigte weder Set noch Kostümdesigner. Nichts ist arrangiert – man dreht auf einer Straße mit Leuten in normalen Klamotten. (...) Wenn man nicht ständig die Lichteinstellung arrangieren muss, entsteht für dich als Regisseur eine phantastische Freiheit im Umgang mit deinen Schauspielern. Sie können sich vollkommen frei bewegen, ohne auf irgendwelche Scheinwerfer achten zu müssen.” (Susanne Bier)
Der Dokumentarstil, der den Dogma-Filmen eigen ist, wird hier gebrochen durch die dramatisch arrangierte Entwicklung der Geschichte. Dabei liegt Biers Interesse nicht bei den spektakulären Äußerlichkeiten der Tragödie sondern bei den Figuren und ihrem Handeln „danach”. „Die Zerbrechlichkeit des Lebens ist ein Thema, das mich immer schon sehr beschäftigt hat. Auffällig ist, dass sich seit dem 11. September die ganze westliche Welt dafür interessiert. (...) Modern ist die Naivität zu glauben, alles wäre kontrollierbar. Daher sind wir ziemlich schlecht vorbereitet, wenn etwas Unerwartetes eintrifft.”
Was ein deprimierender Film hätte werden können, wird belebt durch Humor und eine Herangehensweise, die die Beziehungen mit einer unsentimentalen Genauigkeit nachzeichnet. „Dogma darf Unterhaltung und Dramatik nicht vernachlässigen. (...) Ich würde sagen, dass Komödie der effektivste Weg ist, ernsthafte Wahrheiten zu vermitteln. Humor ist eine Möglichkeit, mit Trauer umzugehen – nicht, um dadurch Distanz zu schaffen. Im Gegenteil, Humor kann ein extrem wichtiger Weg sein, eine Beziehung zur eigenen Trauer zu halten.”
(nach: Blickpunkt: Film 49/02)
Nominierung für den Europäischen Filmpreis 2002.

Dänemark 2001; Regie: Susanne Bier; Buch: Janders Thomas Jensen, basierend auf einer Idee von Susanne Bier; Kamera: Pernille Bech Christensen; Musik: Per Streit; DarstellerInnen: Sonja Richter (Cecilie), Nikolaj Lie Kaas (Joachim), Mads Mikkelsen (Niels), Paprika Stehen (Marie), Stine Bjerregaard (Stine), Birthe Neumann (Hanne), Niels Olsen (Finn), Ulf Pilgaard (Thomsen) u.a.; (35mm – von Video übertragen; Farbe; Dolby SR; 113min; dänische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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