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RAVIOLI

R: Peter Payer

RAVIOLI ist – trotz seines Hauptdarstellers – kein Kabarettfilm. Soviel sei schon einmal vorweggenommen – obwohl als Vorlage Dorfers aktuelles Kabarett-Programm heimat.at fungierte.
Heinz Hoschek kehrt zurück in die leerstehende Wohnung seiner Eltern. Dort – zwischen Donauland-Vorschlagsbänden, großgemusterten Vorhängen und einem ziemlich verstimmten Klavier übt er die hohe Kunst des Scheiterns. Die Mutter ist gestorben, der Vater im Pflegeheim. Hoschek selbst, ehemals Bankfilialleiterstellvertreter, hat seinen Job verloren und seine Ehe ist gescheitert. Kein Zweifel: Der Mann ist ein „Untergeher”.
„Wenn der Weg das Ziel ist – ist dann das Ziel weg? Und ist Optimismus nur eine Form von Informationsmangel? Vielleicht denkt sich uns nur wer ... es gibt so Kranke.” So und so ähnlich sind die Fragen und Überlegungen des Heinz Hoschek, auf die er meist keine Antworten weiß und die ihn auch nicht weiterbringen. In seiner Einsamkeit erinnert er sich zurück an längst vergangene Tage: Ferien am Meer, Geburtstagsfeiern, Schul- und Studienzeit, Verlobung.
Unter dem Einfluss von Alkohol und Valium verliert Hoschek immer mehr die Fähigkeit, zwischen Wirklichkeit und Phantasie zu unterscheiden. Er erhält Besuch von allegorischen Figuren wie dem „Tod” oder dem „Geist der 70er Jahre” (Günther Paal – staubtrocken und todernst) aber auch von der höchst realen Nachbarin, die seine Jugendliebe war. Da Hoscheks Sehnsüchte dem Wasser gehören, rafft er sich noch einmal auf, geht auf Jobsuche und wird … Bademeister.
Alfred Dorfer: „Was uns interessiert hat, ist ein in ganz Europa derzeit durchaus aktuelles Thema: Wie geht es Menschen, die von ihren sozialen Möglichkeiten her an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind und deren soziale Schwierigkeiten dann auch mit privaten Schwierigkeiten einhergehen? Allein in Österreich leben mehr als 950.000 Menschen an der Armutsgrenze. einen sozialkritischen Film zu machen – das war unser Anliegen.”

Österreich 2003; Regie: Peter Payer; Buch: Alfred Dorfer; Kamera: Thomas Prodinger; Musik: Lothar Scherpe, Peter Herrmann; DarstellerInnen: Alfred Dorfer (Heinz Hoschek), Gertraud Jesserer (Mama Hoschek), Branko Samaovski (Papa Hoschek), Günther Paal (Geist der 70er / Tod), Michou Friesz (Karin Weichselbaumer), Isabella Richtar (Petra Hoschek) u.a.; (35mm; Farbe; 79min).


  
Filmplakat