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BOWLING FOR COLUMBINE

R: Michael Moore

„Sind wir eine Nation von Waffennarren oder sind wir einfach bloß Narren?” fragt Amerikas führender Satiriker und sozialkritischster Dokumentarfilmer Michael Moore (ROGER & ME, 1989).
Im Zentrum von BOWLING FOR COLUMBINE steht das Schulmassaker an der Columbine High School in Littleton von 1999. (Titelgebend: Die minderjährigen Täter spielten gerne Bowling.) Wie in einem Kaleidoskop nähert sich Moore dem Thema Gewalt, einmal mehr mit dem Mittel des Interviews und, wie gewohnt, ohne Berührungsängste. Gleich zu Beginn eröffnet er ein Bankkonto – und erhält als Dankeschön-Prämie eine Waffe als Zugabe. In einen Supermarkt, der Munition an Jedermann verkauft, schickt er zwei Opfer des Schulmassakers, die noch immer die Kugeln in den Knochen haben und konfrontiert die beiden mit dem Geschäftsführer.
Moore lässt Angehörige des Oklahoma-Bombers ebenso zu Wort kommen wie den Shock-Rocker Marilyn Manson oder einen stumpfsinnigen Sheriff. Als Clou übertölpelt er Amerikas obersten Waffen-Propagandisten Charlton Heston und ertrotzt sich frech ein Interview mit dem rechten Oscarpreisträger. Und zwischen diesen Gesprächen immer wieder Montagen – zum Beispiel Videoclips über die aggressive Außenpolitik der USA, unterlegt mit „What a wonderful world”.
Michael Moore: „Machen Sie sich keine Sorgen, weil es bei Ihnen so viele McDonalds und amerikanische Filme gibt. Das ist ein Problem, aber es wird bei Ihnen keine amerikanischen Verhältnisse schaffen. Das passiert nur, wenn Sie genauso werden wie wir, in politischer und sozialer Hinsicht. Denn die amerikanische Moral lautet: Wenn du krank bist – Pech gehabt! Wenn du arm bist – selber Schuld! Wenn Sie so werden wollen, dann werden auch Sie viele Schießereien dieser Art in Ihrem Land erleben. Immer mehr Menschen werden sich bewaffnen, sie werden Angst haben und paranoide Zustände bekommen.”
Michael Moore findet Erklärungen, die weit in die Geschichte und Psyche der amerikanischen Nation hinein reichen und zugleich darüber hinausgehen. Moore ist ein linker Moralist, der sich selbst in die Recherche einbringt: BOWLING FOR COLUMBINE ist kein ausgewogenes Sowohl-als-auch-Stück, sondern radikal parteiergreifendes Kino, eine polemische Meditation über Gewalt, Waffenwahn und Angsthysterie in Amerika, ein Blick hinter die Kulissen und auf die Fehlleistungen einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft. (nach: www.programmkino.de; www.mdr.de; www.hr-online.de; Viennale 2002; Dieter Oßwald; Günter H. Jekubzik)
„Moores Gespür für Satire und seine Hartnäckigkeit, die Mächtigen mit der hässlichen Wahrheit zu konfrontieren, machen BOWLING FOR COLUMBINE zu einem echten Erlebnis.” (Blickpunkt Film)

USA/Kanada/Deutschland 2002; Regie und Buch: Michael Moore; Kamera: Brian Danitz, Michael McDonough; Musik: Jeff Gibbs; DarstellerInnen: Michael Moore, George W. Bush, Charlton Heston, Marilyn Manson; Matt Stone, Dick Clark, John Nichols u. a. (35mm, von Video übertragen; 1:1,85; Farbe; Dolby; 123min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN). Sonderpreis der Jury, Filmfestival Cannes 2002


  
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