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HABLE CON ELLA

SPRICH MIT IHR

R: Pedro Almodóvar

Nach seinem ersten Oscar für ALLES ÜBER MEINE MUTTER hat Pedro Almodóvar nun seinen vierzehnten Spielfilm ins Kino gebracht.
Gleich zu Beginn von HABLE CON ELLA öffnet sich der Vorhang zu einer Bühne, über die zwei elfengleiche Tänzerinnen in weißen Gewändern schweben – eine Sequenz aus Pina Bauschs „Café Müller”. Im Publikum sitzen zwei Männer, überwältigt von der ergreifenden Darbietung. Sie sitzen zufällig nebeneinander und kennen sich noch nicht. Beningo, der junge Krankenpfleger, beobachtet verstohlen, wie der andere, Marco, Journalist und Schriftsteller, seinen Emotionen durch Tränen freien Lauf lässt.
Monate später treffen sie sich wieder: In der Klinik, in der Beningo arbeitet. Marco wacht am Bett seiner Geliebten Lydia, einer Stierkämpferin, die während eines Kampfes lebensgefährlich verletzt wurde und ohne Bewusstsein ist. Beningo kümmert sich bereits seit Jahren um die ins Koma gefallene Tänzerin Alicia, in die er schon lange vor deren tragischem Autounfall heimlich verliebt war. Die Anarchie der Leidenschaft kommt nicht immer wie ein geballter Revolutionszug daher. Sie kann auch nahezu unscheinbar die Rituale des Alltags zunichte machen und distanzierte Professionalität durch bedingungslose Intimität ersetzen.
Gleichzeitig erzählt HABLE CON CELLA eine Geschichte über die Freundschaft zweier Männer. Wie kleine Seelenlandschaften spiegeln ihre Gesichter Emotionen wider, deren Macht sie sich nicht entreißen können. Mit vorsichtigen Schritten und leisen Tönen, wie man sie erst seit wenigen Jahren von Almodóvar kennt, webt er die zarten Bande zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern.
Aber es geht auch um die Kraft der Gefühle und die Einsamkeit, die sich breit macht, wenn es niemanden gibt, der bereit ist, die Bewegungen im Innern der Seele mit einem zu teilen. HABLE CON ELLA ist ein Film über Kommunikation und Nichtkommunikation, über Monologe, die wirkungsvoller sind als Dialoge, über das Kino als Konversationsthema, über Freude am Erzählen, über Worte als Waffen gegen die Einsamkeit.
Pedro Almodóvar: „Die Einsamkeit ist etwas, das alle Protagonisten in dem Film gemeinsam haben. Alicia und Lydia sind auch einsam. Und Katerina, die Ballettlehrerin. Und Alicias Vater, obwohl er wahrscheinlich eine Affäre mit seiner Sprechstundenhilfe hat. (...) Und der Stier bleibt einsam in der riesigen Arena zurück, als die lebensgefährlich verletzte Lydia ins Krankenhaus abtransportiert wird. Man könnte meinen Film auch ‚Einsamkeit, vermute ich‘ betiteln.”

Spanien 2001; Regie und Buch: Pedro Almodóvar; Kamera: Javier Aguirresarobe A.C.E.; Musik: Alberto Iglesias; DarstellerInnen: Javier Cámera (Beningo), Darío Grandinetti (Marco), Leonor Watling (Alicia), Rosario Flores (Lydia), Geraldine Chaplin (Katerina Bilova), Caetano Veloso (Caetano Veloso), Pina Bausch (Pina Bausch), Mariola Fuentes (Rosa), Paz Vega (Amparo) u.a.; (35mm; 1:2,35, Farbe; Dolby; 116min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat