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SONNENALLEE

R: Leander Haußmann

Rock´n´Roll und Paßkontrollen - Leander Haußmann präsentiert in seinem Kinodebüt SONNENALLEE den Honecker-Staat als Pop-Party. Es ist Mitte der 70er Jahre und alles unmöglich: Micha (Alexander Scheer) wohnt am kürzeren Ende der Sonnenallee, deren längeres Stück in West-Berlin liegt. Das heißt, er lebt im Grenzgebiet an der Mauer, muß ständig seinen Ausweis bei sich tragen und wird auch regelmäßig kontrolliert, obwohl der „Abschnittsbevollmächtigte” (kurz: ABV; SONNENALLEE-Mitproduzent Detlev Buck) ihn seit Jahren kennt. Micha liebt die stupsnasige Schulschönheit Miriam (Teresa Weißbach, eine Art junge Veronica Ferres), die aber vom besseren Leben im Westen träumt.
Michas Freund Mario versteht sich als Oppositioneller. Für ihn ist es beschlossene Sache, daß er nicht zum Militär gehen wird. Micha dagegen ist sich da nicht so sicher, schließlich will er mal in Moskau studieren. Und dann gibt es noch Wuschel, den Jüngsten in der Gruppe, der nicht von Frauen und Freiheit träumt, sondern vom Rolling-Stones-Doppelalbum „Exile on Main Street”, originalverschweißt. 250 Ostmark will der Schwarzhändler dafür haben, und damit ist es für Wuschel so unerreichbar wie der Westen für Miriam und Miriam für Micha.
Hinter der Komödie SONNENALLEE verbirgt sich das ungewöhnlichste Zweigestirn des deutschen Films: Detlev Buck und Leander Haußmann. Buck ist einer der erfolgreichsten Regisseure des deutschen Films (MÄNNERPENSION; LIEBE DEINE NÄCHSTE!), Haußmann stammt aus der tiefsten DDR, erregte als „junger Wilder” Aufsehen an Ost-Bühnen und übernahm 1995 die Intendanz des Bochumer Schauspielhauses.
SONNENALLEE, entstanden nach einer Vorlage des Schriftstellers Thomas Brussig, ist ein Pop-Märchen über das Leben Ost-Berliner Jugendlicher in den 70er Jahren. Locker ineinandergeschlungen erzählt der Film die verschiedenen Kleindramen der Jugend. Haußmanns Kunststück besteht darin, zehn Jahre nach dem Mauerfall nicht noch einmal mit einer Jammer-Arie über den Unrechtsstaat DDR zu langweilen, sondern sich Zeit und Herz zu nehmen für die Schilderung einiger ganz gewöhnlicher Jugendlicher. Witzig und sentimental zugleich zeigt er ihre Kämpfe um ein wenig Anerkennung und ein wenig Glück.
Zu den Stars der SONNENALLEE gehören Katharina Thalbach und Henry Hübchen als Michas Eltern, die sich in immer neuen Variationen mit dem Glanzstück ostdeutschen Möbeldesigns, dem „Multifunktionstisch”, abquälen. Und Ignaz Kirchner schmuggelt in der Rolle des West-Onkels Heinz fortwährend legale Geschenke über die Grenze und prophezeit der DDR den Untergang. (nach: Die Zeit 45/99; Cinema 10/99; Spiegel Online 40/99)

Deutschland 1999; Regie: Leander Haußmann; Buch: Thomas Brussig & Lean­der Haußmann; Kamera: Peter-J. Krause; DarstellerInnen: Alexander Scheer (Michael „Micha” Ehrenreich), Alexander Beyer (Mario), Robert Stadlober (Wuschel), Teresa Weißbach (Miriam Sommer), Katharina Thalbach (Doris Ehrenreich), Henry Hübchen (Hotte Ehrenreich), Detlev Buck (ABV Horkefeld) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby Stereo; 91min).


  
Filmplakat