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ERKLÄRT PEREIRA

SOSTIENE PEREIRA

R: Roberto Faenza

In seiner vorletzten Rolle brilliert Marcello Mastroianni als alt, dick und müde gewordener Literaturredakteur Pereira, der im faschistischen Portugal des Jahres 1938 eine bescheidene Existenz führt. Pereira trinkt zuviel Limonade, spricht mit dem Bild seiner Frau und besucht regelmäßig die Kirche. Nicht, um einem Gottesdienst beizuwohnen, sondern um mit dem Priester seine Probleme zu bereden. Mit Politik hat Pereira nichts im Sinn, allein das Schöngeistige interessiert ihn. Auf der Suche nach jemandem, der für ihn Nachrufe für verstorbene Kulturgrößen schreibt, gerät er an den Studenten Rossi, der in eine junge Kommunistin verliebt ist. Als Rossi vor seinen Augen von der Geheimpolizei umgebracht wird, will Pereira nicht mehr schweigen. Er schreibt einen Text, der auch ihn das Leben kosten kann.
Roberto Faenza interessierte an Tabucchis Roman besonders das Thema der Erinnerung: „Das Kino hat diese große Fähigkeit, die Vergangenheit in die Gegenwart zu setzen, hier und jetzt der erzählten Vergangenheit ein leises Leben zu geben.” Bei Faenza wird die Aufarbeitung der Vergangenheit fast unmerklich zum Nachdenken über die Gegenwart und das eigene (hypothetische) Verhalten. Pereira ist eine Persönlichkeit, die im Alter noch einmal die Kraft findet, mit einem scharfen Schnitt das ganze Leben zu ändern. Daß man sich dieser beeindruckenden Figur immer mehr nähert, ist untrennbar mit der Schauspielkunst Marcello Mastroiannis verbunden. (nach: Filmdienst; Filmindex Programm 6/99)
Marcello Mastroianni: „Ich gestehe, Pereira als Figur hat mich verführt: Ein so ergreifender Mensch hat in mir Bewunderung und Sympathie erweckt. (...) Das Verhältnis Pereiras zur Welt wird von der Langsamkeit bestimmt. Sein dicker Leib atmet den sanften Rhythmus des Lebens. Ja, das Buch Tabucchis ist ein großes Lob der Langsamkeit, und das scheint mir eine schöne Lehre in einer Welt, die Geschwindigkeit zu ihrem Mythos gemacht hat.”
„Wie Morricone sich dem Sound des portugiesischen Fado angepaßt hat, diesem vorwiegend traurig gestimmten Volkslied voller Sehnsucht und Todesahnung, so ist Mastroianni (...) der perfekte portugiesische Melancholiker geworden.” (Filmbulletin 5/98)

Italien/Frankreich/Portugal 1995; Regie: Roberto Faenza; Buch: Roberto Faenza, Sergio Vecchio und unter Mitarbeit von Antonio Tabucchi, nach dem gleichnamigen Roman von Antonio Tabucchi; Kamera: Blasco Giurato; Musik: Ennio Morricone, Dulce Pontes, Frédéric Chopin; DarstellerInnen: Marcello Mastroianni (Pereira), Stefano Dionisi (Monteiro Rossi), Nicoletta Braschi (Marta), Daniel Auteuil (Dr. Cardoso) u.a.; (35mm; 1:1,85; Dolby SR; Farbe; 104min; italienische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat