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MONSOON WEDDING

R: Mira Nair

In dieser farbenprächtigen Komödie treffen Satyajit Ray und Robert Altman, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, während die aus Indien stammende Regisseurin Mira Nair eine Hymne auf die Familie und die lebensfrohe Punjabi-Kultur anstimmt.
Lalit und Pimmi Verda bereiten die Hochzeit ihrer Tochter Aditi vor. Als die Familie aus allen Teilen der Welt zusammenkommt zum Fest der Sinne, da treffen nicht nur verschiedenste Menschen, Generationen und ihre Schicksale aufeinander, sondern auch die zwei Welten Indiens – die traditionelle und die moderne.
Die Idee zu MONSOON WEDDING wurde in New York geboren, als Mira Nair und ihre ehemalige Studentin Sabrina Dhawan (Drehbuch) sich entschlossen, einen Film über eine Punjabi-Familie im zeitgenössischen Indien zu realisieren. In ganz ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen, wollten die beiden Frauen eine Geschichte erzählen, deren Wurzeln im wirklichen Leben verankert sind. Gleichzeitig wollten sie der indischen Mainstream-Kultur in Form des Bollywood-Films, mit seiner Liebe für Musik und Tanz, ihre Referenz erweisen.
Einen weiten Weg hat Mira Nair seit ihrem Spielfilmdebut, SALAAM BOMBAY! (1988), zurückgelegt, das ihr in Cannes gleich die Caméra d'Or und den Publikumspreis einbrachte. Damals fühlte sich die Regisseurin ganz ohne Zweifel den Außenseitern in den gesellschaftlichen Randzonen verpflichtet, während sie heute die angeblich gelungene Koexistenz zwischen Arm und Reich in einem neuen Indien hochleben lässt. Die ehemalige Skeptikerin mit dem unbestechlichen Blick für das indische Elend stellt sich in ihrem neuen Film als Vertreterin einer gelungenen Symbiose zwischen östlicher und westlicher Kultur dar. Leicht schleicht sich der Eindruck ein, es könnte einer allzusehr auf Harmonie bedachten Regisseurin darum gehen, der ganzen Welt zu beweisen, wie segensreich die Globalisierung und der neue Wohlstand für alle sei.
MONSOON WEDDING ist aber auch eine Verbeugung vor der Lebenskunst und Lebenslust der heimatlichen Punjabi-Kultur – bereits 3000 Jahre v. Chr. eine hochentwickelte Stadtkultur – und vor der sich immer wieder erneuernden Kraft der Familie – der allerdings keine Erschütterung erspart bleibt. In der Gestaltung der zahlreichen zwischenmenschlichen Konflikte tritt doch wieder die realistische Erzählerin Mira Nair in den Vordergrund. Sie packt sogar das heiße Eisen Pädophilie an. Schließlich ist der Film auch eine Liebeserklärung an die Heimatstadt der Regisseurin, Neu-Delhi: „Die Stadt ist so spannend, so voller Leben. An jeder Ecke gibt es etwas anderes zu sehen. Chaos, Ruhe, Reichtum, Armut, Lärm, Schmutz, Schönheit – alles existiert nebeneinander. Genau das wollte ich auf der Leinwand zeigen.” (Mira Nair)
(nach: Presseinformation Polyfilm; Marli Feldvoss, NZZ; epd Film 4/02)

Indien 2001; Regie: Mira Nair; Buch: Sabrina Dhawan; Kamera: Declan Quinn; Musik: Mychael Danna; DarstellerInnen: Naseeruddin Shah (Lalit Verma), Lillete Dubey (Pimmi Verma), Shefali Shetty (Ria Verma), Vijay Raaz (P.K. Dubey), Tilotama Shome (Alice), Vasundhara Das (Aditi Verma), Parvin Dabas (Hemant Rai), Kulbhushan Kharbanda (C.L. Chadha), Kamini Khanna (Shashi Chadha), Rajat Kapoor (Tej Puri), Neha Dubey (Ayesha Verma), Kemaya Kidwai (Aliya Verma), Ishaan Nair (Varun Verma), Randeep Hooda (Rahul Chadha), Roshan Seth (Mohan Rai), Soni Razdan (Saroj Rai) u.a.; (35mm – BlowUp von Super 16mm; Farbe; Dolby SRD; 114min; ORIGINALFASSUNG – in Hindi, Punjabi und Englisch – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).„Goldener Löwe” als Bester Film auf der Biennale 2001 in Venedig, Nominierung für den „Golden Globe” als bester ausländischer Film 2002.


  
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