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SAFAR E GHANDEHAR

REISE NACH KANDAHAR

R: Mohsen Makhmalbaf

Eine Reise nach Afghanistan ist eine Reise ins Ungewisse, ins Irrationale und Unverständliche. Die Reise, die Mohsen Makhmalbaf zeigt, ist ein Abstieg in die Dunkelheit, eine Expedition in eine fremde Welt, eine Welt, in der die manchmal magische Parabel die traurige Wirklichkeit hervorhebt: Nafas, eine afghanische Journalistin, die sich im kanadischen Exil niedergelassen hat, kehrt in ihr Land zurück, um ihre Schwester zu retten, die droht, sich vor der nächsten Sonnenfinsternis das Leben zu nehmen. Auf den staubigen Straßen, in den Dörfern, in den Weilern spricht Nafas ihren Reisebericht auf Band. Wir folgen der Erzählerin auf ihrem Weg nach Kandahar.Mohsen Makhmalbaf: „Nafas symbolisiert die afghanische Frau, die in Kanada ein besseres Leben entdeckt hat. Sie will nach Hause zurückkehren, fühlt sich aber nicht wie die durchschnittliche afghanische Frau, welche für die Männer bloß ein rechtloses Haremmitglied ist. Nafas ist ein afghanischer Name und bedeutet ‚Atmung‘. Die Burka (das von afghanischen Frauen getragene Überkleid) hindert die Frauen am Atmen und schränkt sie in ihrer Freiheit ein.”Mohsen Makhmalbaf wurde 1957 in einem Armenviertel im Süden Teherans geboren. Als Jugendlicher engagierte er sich gegen das Schahregime; mit 17 Jahren wurde er verhaftet und saß mehrere Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung 1979 veröffentlichte er Theaterstücke, Novellen und einen Roman; 1982 realisierte er seinen ersten Film. In allen seinen Filmen setzt sich Makhmalbaf mit gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere jenen im Iran, auseinander. Mutig – mehrere seiner Filme fielen der Zensur zum Opfer – kommentiert er die politische Gegenwart mit konstruktiver Schärfe. Modern und einfallsreich, poetisch und fabulierend kreisen seine Arbeiten um Wahrheit und Legende, Aufrichtigkeit und Intrige und analysieren die Beziehungen zwischen den Menschen, die Macht ergreifen, und jenen, die sich unterwerfen. Nach der Machtübernahme der Taliban suchten zweieinhalb Millionen Afghanen Zuflucht in Iran. „Wir sind in unserem Alltag mit ihnen in Kontakt”, so der Regisseur, „später ging ich heimlich nach Afghanistan und sah die dramatischen Lebensbedingungen der Einwohner. Da begann ich zu forschen.” REISE NACH KANDAHAR ist seit langem der erste Spielfilm über Afghanistan: ein bewegendes Fragment über die Situation der entrechteten afghanischen Frauen und ein glühendes Plädoyer gegen religiösen Totalitarismus. Preis der ökumenischen Jury, Cannes 2001.

Iran 2001; Regie und Buch: Mohsen Makhmalbaf; Kamera: Ebraham Ghafouri; Musik: Mohamad Reza Darvishi; DarstellerInnen: Niloufar Pazira (Nafas), Hassan Tantaï (Tabib Sahib), Sadou Teymouri (Khak) u.a.; (35mm; Farbe; 1:1,85; Farbe; 85min; ORIGINALFASSUNG – teils in Englisch, teils in Farsi – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat