cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




BUT I´M A CHEERLEADER

WEIL ICH EIN MÄDCHEN BIN

R: Jamie Babbit

Megan ist ein hübsches Mädchen, und obwohl sie als Cheerleader und Spitzenschülerin der perfekte Teenager ist und sich überdies seit zwei Jahren vom populärsten Sportler der Schule abknutschen lässt, kommt ihren höchst konservativen Eltern ein unheimlicher Verdacht. Die Beweise für „lesbische Tendenzen” sind erdrückend: Melissa Etheridge-Poster im Zimmer, Pin-Up-Girl im Spind, Tofu statt T-Bone zum Essen und dann der unerklärliche Ekel vor der Zunge, die ihr Freund wie einen Quirl einsetzt.
Die verängstigten Eltern verfrachten Megan in ein „True Directions” genanntes Umerziehungslager, wo sie Neigungen erst einmal zu gestehen hat, um dann in einem Fünf-Punkte-Programm (vom Bekenntnis bis zur Simulierung des Geschlechtsaktes) davon befreit zu werden – solche Lager gibt´s, kein Scherz. Hier soll Megan „normale” – heterosexuelle – Gesellschaftsformen lernen.
Im Camp ist die Ausstattung für die Mädchen vom Schlafzimmer über das Einheitskleid bis hin zur Zahnbürste ausschließlich rosa, für die Jungs hingegen blau. Zu den Übungen, die helfen sollen, das eigene Geschlecht wieder zu entdecken, zählen für die Mädchen Staubsaugen, Boden polieren und Babies wickeln, für die Jungen Holz hacken, Autos reparieren und Sport betreiben. Da ist Widerstand vorprogrammiert, erst recht als sich Megan im Camp in ein Mädchen verliebt – in die Camprebellin Gaham.
WEIL ICH EIN MÄDCHEN BIN ist eine freche, satirisch getönte Teenie-Komödie über Intoleranz, die bizarren Auswüchse amerikanischer Erziehungsmethoden und eine verbotene aber wunderbare erste Liebe, die sich nicht vergiften lässt. Regisseurin Jamie Babbit fängt da an, wo John Waters in Filmen wie CRY BABY aufgehört hat. Auf grelle, bunte und schamlos kokettierende Weise macht sie sich einen Jux aus der sexuellen Orientierung und ist eindeutig Partisanin der homosexuellen Lieben, lässt ihren Film in bonbonfarbenem Produktdesign in Pink und Hellblau explodieren und dreht in ihrer absurd aberwitzigen Farce jedem US-Normal-begriff die Nase.
Jamie Babbit: „Ich saß in einem Café in San Francisco und las fasziniert den Artikel eines Mannes, der gerade aus einem Rehabilitations-Camp für Homosexuelle zurückgekehrt war. Darin beschrieb er, wie er sich auf dieses Abenteuer eingelassen hatte und sich nach seiner Rückkehr dafür hasste. Die dabei deutlich werdende Repressionsthematik interessierte mich brennend. Der Film erforscht meine ungebrochene Faszination für weibliche Stereotype – Barbiepuppen, die Farbe Rosa, und den Cheerleader als weibliches amerikanisches Idol – und die Art und Weise, wie sich meine lesbische Identität und meine Obsession für all die ‚femininen‘ Dinge überkreuzt.”
(nach: Blickpunkt Film; Filmladen; derstandard.at 17.6.01; Pressetext)

USA 1999; Regie: Jamie Babbit; Buch: Brian Wayne Peterson; Kamera: Jules Labarthe; Musik: Pat Irwin; DarstellerInnen: Natasha Lyonne (Megan), Cathy Moriarty (Mary Brown), RuPaul (Mike), Clea du Vall (Graham), Bud Cort (Peter Bloomfield), Mink Stole (Nancy Bloomfield), Eddie Cibrian (Rock), Melanie Lynskey (Hilary) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SR; 89min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat