cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




TILLSAMMANS

ZUSAMMEN

R: Lukas Moodysson

„Franco ist tot, Franco ist tot” – man singt und lacht, weil den alten Diktator das Ende ereilt hat, prostet einander zu, und nach nur wenigen Sekunden sind Zeit und Ort der Handlung geklärt: Man befindet sich im November 1975 in der Kommune „Tillsammans” (Zusammen) am Rande Stockholms. Mit dieser Zeit- und Ortsbestimmung eröffnet Lukas Moodysson seinen zweiten Film nach seinem Debüt FUCKING AMAL.
Er blendet zurück in die bewegten 70er Jahre, als der handbemalte VW-Bus vor dem Haus ebenso zu den Insignien einer rebellierenden Generation gehörte wie die handgestrickten Pullover und der Duft von Hanf. Er erzählt von Lena und Göran, die die Vorteile einer offenen Beziehung diskutieren – kaum hat sich Göran davon überzeugen lassen, entschwindet Lena zu Erik ins Bett; von Erik, dem politischen Aktivisten der Kommune, der in der Fabrik arbeitet und von der Revolution träumt; von Anna, Lasse und ihrem Sohn Tet (benannt nach der gleichnamigen Vietcong-Offensive) – Anna hat sich von Lasse getrennt, weil sie ihre lesbische Seite entdeckt hat; von Elisabeth, die genug hat von ihrem prügelnden Ehemann Rolf und mit den beiden Kindern in der Kommune Unterschlupf findet.
„Wie im skandinavischen Kino gewohnt, sind alle Darstellerleistungen von beeindruckender Intensität und Natürlichkeit, unterstützt von einer ‚dogmatischen‘ Handkamera, die wie das Kommunenleben frei ist, aber doch auf Schwindelgefühle Rücksicht nimmt. Der rotzfreche Humor allerdings kennt weder Grenzen noch Berührungsängste und erinnert in seinen besten Momenten an Monty Python, wenn Kommunekinder schon mal Folter bei Pinochet nachspielen dürfen.” (Blickpunkt: Film)
„So witzig viele Episoden und Dialoge im TILLSAMMANS auch daherkommen, so ernst sind die Untertöne. Moodysson arbeitet auch den Fanatismus dieser Zeit heraus, die Borniertheit und die Diskussionen, in denen Befreiung in Repression umschlägt – wenn Fernsehen zu einem weltanschaulichen Problem wird und das Essen von Fleisch sowieso. Oder wenn den Kindern verboten ist, Pippi Langstrumpf zu lesen, weil das ein ‚kapitalistisches und materialistisches‘ Buch sei. (...) Es sind aber nicht nur die Diskussionen und Figuren, die die Authentizität von TILLSAMMANS ausmachen. Der Film ist liebevoll ausgestattet, von den Möbeln über die Plattenspieler bis zu dem bunt bemalten VW-Bus. Das alles und der doppelte Blick auf eine Zeit, die gleichzeitig von Aufbruch und Erstarrung geprägt war, machen Moodyssons zweiten Film zu einem perfekten Vergnügen. Auch für die, die die Siebzigerjahre nicht selbst erlebt haben.” (epd Film)

Schweden/Dänemark/Italien 2000; Regie und Buch: Lukas Moodysson; Kamera: Ulf Brantas; Musik: ABBA, Hawkwind u.a.; DarstellerInnen: Lisa Lindgren, Michael Nyqvist, Gustaf Hammarsten, Anja Lundqvist, Jessica Liedberg, Ola Norell u.a.; (35mm; 1:1,85; Dolby SRD; Farbe; 106min; schwedische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat