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CHOCOLAT

R: Lasse Hallström

Dieses humorvolle und durchaus sehenswerte Filmmärchen fasziniert vor allem durch seine Bilder. Es beginnt in einem uralten, verwunschenen Dorf, das, auf einem Berg gelegen, im Dornröschenschlaf zu ruhen scheint. Es ist ein auffallend windiger Februartag des Jahres 1959, als Vianne Rocher mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen kommt. Unter den argwöhnischen Blicken der BewohnerInnen eröffnet sie – und das auch noch in der Fastenzeit, wo es gilt, allen Versuchungen zu widerstehen – eine Chocolaterie.
Der Schokolade sagt man nach, dass sie im menschlichen Gehirn ganz wunderbare Dinge bewirken kann, wie etwa Hormone freisetzen, die den Körper mit Wellen des Glücks durchfluten. Schokolade als augenscheinliche Metapher für Verführung, für die Erfüllung geheimer Wünsche, für Genuss und die angenehmen Seiten des Lebens, aber auch für das Fremde: Vianne hat nämlich die Rezepte von ihrer südamerikanischen Mutter, welche wiederum ihre Kenntnisse bei indianischen Priestern erworben hat: Zuviel für den Bürgermeister des Ortes. Er ist der Inbegriff der strengen Gesetze der katholischen Kirche sowie der Kasteiung seiner selbst und der DorfbewohnerInnen. Deshalb versucht er Vianne zu sabotieren und hat dabei einen Gutteil der Bevölkerung hinter sich. Die Situation eskaliert, als sich eine Gruppe Umherziehender am nahen Fluss niederlässt: Der Bürgermeister persönlich zettelt eine Kampagne der öffentlichen Ablehnung gegen diese Menschen an, um deutlich zu machen, dass sie im Ort nicht erwünscht sind. Vianne stellt sich hingegen offen auf deren Seite und freundet sich mit ihrem Anführer, Roux, an.
Ist die Romanvorlage von Joanne Harris vor allem eine Abrechnung mit dem Herrschaftsanspruch der Kirche, so setzen Lasse Hallström und Drehbuchautor Robert Nelson Jacobs andere Akzente: CHOCOLAT ist eine Parabel über Tradition und Fortschritt, über Lust, Eigensinn und Selbstvertrauen, Liebe und Toleranz und über Aufrichtigkeit.
Auch in seinem fünften amerikanischen Film zeigt der schwedische Regisseur Lasse Hallström, „wie man die Balance zwischen europäischer Sensibilität und Hollywood-Unterhaltungswerten perfekt halten kann.” (filmecho).
(nach: Das Kino; MultiMedia 04/01; epd Film 3/01; Votivkino-Programm)

Großbritannien/USA 2000; Regie: Lasse Hallström; Buch: Robert Nelson Jacobs, nach einem Roman von Joanne Harris; Kamera: Roger Pratt; Musik: Rachel Portman; DarstellerInnen: Juliette Binoche (Vianne Rochet), Lena Olin (Josephine Muscat), Johnny Depp (Roux), Judi Dench (Armande Voizin), Alfred Molina (Comte de Reynaud), Peter Stormare (Serge Muscat), Leslie Caron (Madame Audel), John Wood (Guillaume Blerot) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 121min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat