cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




O BROTHER, WHERE ART THOU?

R: J. Coen

Der jüngste Film der Coen-Brüder (FARGO, THE BIG LEBOWSKI) geht auf Homers „Odyssee” zurück, seinen Titel verdankt das Werk dem 1941 entstandenen Preston Sturges-Klassiker SULLIVANS REISEN.
Meisterhaft im Umgang mit den Symbolen populärer Kultur gehen Joel und Ethan Coen mit einer unglaublichen Sicherheit daran, Odysseus‘ Irrfahrt mit den amerikanischen Mythen kurzzuschalten: Firmfarben, die digital präpariert sind, um an die 30er Jahre anzuschließen, staubig und golden zugleich.
Drei Häftlinge, die in der Depressionszeit die Flucht wagen. Die Langsamkeit eines Südens, der weit mehr als der Süden Amerikas Jenseits der linearen Zeit aufbewahrt wird. Der Blues des Babyface Nelson, der berüchtigte Gangster. Die schönen singenden Frauen am Fluss, die für die drei entflohenen Häftlinge ähnlich gefährlich sind wie die Sirenen für Odysseus‘ Gefährten. Die korrupte Lokalpolitik und der Ku-Klux-Klan. (...)
Auf manieristisch-liebevolle Art und Weise schaffen die beiden großen Stilisten Coen eine Epoche (die Zeit der Depression) und ein Terrain (den Süden der USA), die es in der Perfektion und Reinheit nie gegeben hat, und schaffen eine Kunstwelt, die aus Traum, Erinnerung und Mythos besteht.
Die drei naiven Helden, welche die Coens in ihrem exzentrischen Mix aus Hillybilly-Musical, Screwball-Komödie, Roadmovie und intelligenten Abenteuerfilm auf ihre irre Odyssee schicken, ergeben zusammen ein rührendes Triptychon menschlicher Schwächen. Alle drei sind sie auf der Suche nach einem Schatz, den es vielleicht gar nicht gibt, und alle hoffen sie, wenn nicht auf Erlösung und Neugeburt, dann wenigstens auf Begnadigung oder Vergebung.
Der von T-Bone Burnett zusammengestellte und produzierte Soundtrack besteht mit wenigen Ausnahmen aus neu eingespielten Traditionals, die den Film so stark prägen, dass man ihn als Musical bezeichnen könnte. (nach: Multi Media 19/00, Film 10/00)

Großbritannien/USA 2000; Regie: Joel Coen; Buch: Ethan und Joel Coen, basierend auf der „Odyssee” von Homer; Kamera: Roger Deakins; Musik: T-Bone Burnett; DarstellerInnen: Tim Blake Nelson (Delmar), George Clooney (Everett Ulysses McGill), Holly Hunter, John Turturro (Pete) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 107min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat