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CHICKEN RUN

R: Nick Park/Peter Lord

In CHICKEN RUN haben Nick Park und Peter Lord, die WALLACE & GROMIT Erfinder, die Menschwerdung von ein paar hundert Gramm Plastillin anhand neuer, vorwiegend tierischer Figuren furios und in witziger Anlehnung an themenverwandte Meilensteine wie THE GREAT ESCAPE (1962) oder STALAG 17 (1953) ins Extreme getrieben. So mag man keine Sekunde stutzen, dass die erste Heldin des diesjährigen Actionkinos eine englische Henne ist und Ginger heißt. Gefangen in einer Hühnerbatterie, würde diese für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen fast alles tun. Doch auch die tollkühnsten Fluchtwege enden im Keller der Farmerin Mrs. Tweedy, die es mit Oberst von Scherbach`scher Strenge und stramm zurückgebundenem Haar mühelos in die Top Five der schändlichsten Film-Befehlshaber schafft. Denn wenn sie eigenhändig zur Axt greift und der „Dummen Henne”, die Kein Ei gelegt hat, den Kopf abhaut, dann ist das bloß ein kleiner Vorgeschmack auf das, was sie plant: einen Hühner-Holocaust mit einer chicken pie-Maschine. Doch Rettung naht – durch die Lüfte brausend und kopfüber in den Schlamm donnernd – in Form des Hahns Rocky. Der fesche Amerikaner soll den chicks, die gleich reihenweise seiner stolzen Brust erliegen, das Fliegen beibringen. (Sandra Walser)
Mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm haben Aardman Animations es geschafft, den Zuschauer vor die Frage zu stellen, wie es möglich war, diesen Film ohne Einsatz von Computergrafik zu drehen. Der Materialbedarf kann da schon einen kleinen Hinweis geben: 2000 kg Plastillin und 4000 Liter Farbe wurden in den zwei Jahren Dreharbeit verwendet. Bis zu 30 Aufnahmeteams drehten simultan und der tägliche Durchschnitt des fertig produzierten Materials lag bei nur 240 aufgenommenen Bildern, d.h. 10 Filmsekunden, und in der am meisten von Hühnern bevölkerten Szene – dem Morgenapell – drängeln sich rund 150 Plastillinfiguren auf der Leinwand.
Aber für die Aardam-Mitarbeiter macht gerade der Aufwand die Faszination dieser Technik aus.
Nick Park: „Weil man mit Puppen vor der Kamera arbeitet, hat man das Gefühl einer Live-Performance. Man beginnt am Anfang der Einstellung und verändert die Figuren Bild für Bild. Man kann nicht zurückgehen. Deswegen besitzt die Arbeit auch eine gewisse Spontaneität. Man kann Nuancen in den Gesichtern und in Körperbewegungen schaffen, die im Computer kaum herzustellen sind. Es ist mehr ein Prozess des Fühlens als des Denkens.”
„Der erste lange Film der WALLACE&GROMIT-Erfinder glänzt mit wunderbaren Slapstickeinlagen. Die Parodie des Langfilms im pseudosozialkritischen Tonfall überzeugt im Gewand einer atemberaubenden Animationskunst.”
„Plastillintechnik auf höchstem Niveau und nette Charaktere. Einer der ganz wenigen Filme, die Erwachsenen genauso viel Spaß machen werden wie Kindern jeden Alters.” (Cai Mosich)

Großbritannien 2000; Regie: Peter Lord, Nick Park; Buch: Karey Kirckpatrick, nach der Story von Lord/Park; Kamera: Dave Alex Ridett; Schnitt: Mark Salomon; Musik: John Powell, Harry Gregson-Williams; SprecherInnen: Mel Gibson, Miranda Richardson u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 85min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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