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MY BLUEBERRY NIGHTS

R: Wong Kar-wai

„A story of a woman who takes the long route instead of the short one to meet up with the man she loves.” (Wong Kar-wai)
Elizabeth, die junge Schöne am Tresen des Cafés, hat ihren Liebes­kum­mer mit einem Schuss Alkohol und einem Stück Blaubeerkuchen betäubt. Sie hat mit dem sensiblen und unterhaltsamen Barmann bis in die frühe Nacht geplaudert und ist dann auf dem Hocker eingeschlafen. Der Mann betrachtet sie zärtlich, entdeckt einen Rest Sahne auf ihrer Lippe und – nach einem Zögern – küsst er sie weg, ohne die sanfte Schläferin zu wecken.
MY BLUEBERRY NIGHTS ist ein um diese Kussszene gebautes wun­derluftiges Nichts, meint der Kritiker Jan Schulz-Ojala, ein Film, der verzaubert und nicht übertölpelt, der verführt und nicht erdrückt, der wunderbar einlädt zu reisen, auch zu ihm, dem Film, hin. Und es handelt sich tatsächlich um ein Roadmovie, ein Liebesroadmovie, in dem die junge Frau eines Tages aus dem Café, dessen Besitzer Jeremy für mehrere Nächte ihr Zuhörer war, verschwunden ist, um auf einem Abenteuertrip quer durch Amerika einfach zu vergessen.
Trotz des neuen Umfelds, in das sich der Regisseur begeben hat, treffen wir bekannte Variationen von Motiven und Stimmungen aus dem Wong Kar-wai’schen Themenpark, vertraut aus FALLEN ANGELS, CHUNGKING EXPRESS, IN THE MOOD FOR LOVE oder 2046: durch die Luft wirbelnder Zigarettenrauch, in der Nacht verschwindende U-Bahn-Züge, die Zeitraffer und Zeitlupen; das erneute Verschmelzen erlesener Musik (hier u.a. Ry Cooders Blues), mit lyrisch-reflexiven Off-Gedanken und Neonlichtimpressionen in leicht überhitzten Farben. Und es entstehen diese typischen Momente, in denen der Regisseur so betörend den Sehnsuchtsschmerz einfängt, wie es kaum einem anderen gelingt. Es ist fast wie ein deja vue und doch ist alles anders, denn diesmal bewegen wir uns durch die USA, besser: durch die Mythen des US-Kinos, die da sind Highway und Diner, New York und LA, Road Movie und Film Noir.
(nach: Jan Schulz-Ojala; Sascha Rettig; Rüdiger Suchsland)
Wong Kar-wai: „Manchmal ist die räumliche Distanz zwischen zwei Menschen sehr gering, und doch sind sie emotional Welten von­­­­einander entfernt. Ich wollte diese Räume erforschen, sowohl im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn, und dabei die Wege un­­tersuchen, die von Menschen eingeschlagen werden, um sie zu überwinden.“

USA/Hong Kong/China 2007; Regie: Wong Kar-wai; Buch: Wong Kar-wai, Lawrence Bock; Kamera: Darius Khondji; Musik: Ry Cooder; DarstellerInnen: Norah Jones (Elizabeth), Jude Law (Jeremy), David Strathairn (Arnie), Rachel Weisz (Sue Lynne), Natalie Portman (Leslie), Chan Marshall (Katya) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 95min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).