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HALLAM FOE

R: David Mackenzie

Der 17-jährige Hallam Foe verbringt viel Zeit damit, von seinem Baumhaus in den schottischen Highlands aus durchs Fernglas die Sexualpraktiken der Nachbarschaft zu beobachten. Außerdem sucht er nach Spuren, die beweisen, dass seine innig geliebte Mutter nicht durch einen Unfall gestorben ist. Und in Verdacht, etwas mit ihrem Tod zu tun zu haben, hat er seine Stiefmutter Verity. Nachdem seine Schwester das gemeinsame Zuhause verlässt und es zwischen ihm und seiner Stiefmutter zu einem Zwischenfall kommt, bei dem Hallams Aggression überraschend in eine ganz andere Form von Energie umgelenkt wird, beschließt der Junge, ebenfalls das elterliche Anwesen zu verlassen und sich nach Edinburgh abzusetzen.
Der vierte Langfilm des Schotten David Mackenzie (YOUNG ADAM, STELLAS VERSUCHUNG) ist weder ein Coming-of-Age-Drama noch ein doppelbödiger Psychothriller. Dazu ist der wunderbare Gitarren-Indiepop-Soundtrack (Franz Ferdinand, Juana Molina, Sons & Daughters, Four Tet u.a.) viel zu fröhlich. Vielmehr experimentiert Mackenzie ebenso übermütig wie respektlos mit diversen Genres und schafft es immer wieder zu überraschen, sei es durch die kaum vorhersehbare Handlung oder durch die pointierten Dialoge. Die Macken des Protagonisten sind Übersteigerungen bekannter psychosozialer Störungen, gekoppelt mit einigen Skurrilitäten, wie dem Dachsfell, das Hallam als Kopfschmuck trägt, oder der Wohnung hinter der Turmuhr, was dem Ganzen einen märchenhaften Touch verleiht. Für seinen Suspense bedient sich der Regisseur bei Hitchcock: HALLAM FOE ist eine Art VERTIGO für Pubertierende mit einer Prise REBECCA gegen Ende des Films. (nach: www.filmstarts.de; Martin Rosefeldt; www.morgenpost.de;)
„Nur wenige Filmemacher haben begriffen, wie eng Tragik und Komik miteinander verknüpft sind. Ein gutes Gespür hierfür beweist auch Mackenzie, wenn er Hallam am Ende auf den Kriegspfad schickt. Da hat man den bleichen, von ödipalen Komplexen getriebenen Spanner gerade lieb gewonnen und den Film innerlich in die Komödienschublade gesteckt – und dann das! Es gehört wohl zu den Helden von heute, dass sie ihren größten Kampf gegen sich selbst zu bestehen haben.“ (Björn Helbig)
„Young Hitchcock: Ein schöner, ein irritierender, ein irritierend schöner Film. Nur unsere Jalousien daheim, die lassen wir heute Abend besser mal herunter.“ (Peter Zander)

Großbritannien 2007; Regie: David Mackenzie; Buch: Ed Whitmore, David Mackenzie, nach dem Roman von Peter Jinks; Kamera: Musik: Franz Ferdinand; DarstellerInnen: Jamie Bell (Hallam Foe), Sophia Myles (Kate), Ciarán Hinds (Julius Foe), Jamie Sives (Alasdair), Claire Forlani (Verity Foe) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 96min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).