cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
26
Sa
27
So
28
Mo
29
Di
30
Mi
01
Do
02

Keine Spielzeit in dieser Woche




DIE FÄLSCHER

R: Stefan Ruzowitzky

Von der Todestreppe im KZ bis ins Casino nach Monte Carlo ist es ein langer Weg. Salomon Sorowitsch, den Helden in Stefan Ruzowitzkys Wettbewerbsbeitrag zur heurigen Berlinale, lernen wir zu Beginn an der Côte d’Azur kennen, mit einem Koffer voll Geld. Nur die tätowierte Nummer auf seiner Hand weist ihn als früheren Gefangenen der Nazis aus. Was mag dieser Mann für eine Geschichte haben?
Mit DIE FÄLSCHER hat Ruzowitzky ein noch unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte verfilmt. In den letzten Kriegsjahren beschloss das Nazi-Regime, Pfund und Dollar zu fälschen und mit diesen Blüten in mehrstelliger Millionenhöhe die feindliche Wirtschaft zu überschwemmen. Bei der „Operation Bernhard“ wurden von 1942 bis 1945 in einem abgeschirmten Teil des KZ Sachsenhausen 144 Insassen gezwungen, ausländische Banknoten zu fälschen. Diese „wertvollen” Häftlinge bekamen genug zu essen, schliefen in weichen Betten und durften Kabarett-Abende veranstalten oder Tischtennis spielen. Es war die bisher größte Geldfälschaktion der Geschichte.
Das Drehbuch basiert auf dem Tatsachenbericht „Des Teufels Werkstatt” von Adolf Burger. Lange Handkamerasequenzen geben dem Film eine moderne Ästhetik, die Figurenzeichnung bleibt bewusst altmodisch. August Diehl spielt den slowakischen Drucker Burger als radikalen Weltverbesserer, der selbst im KZ seinen Kampf gegen das Regime nicht aufgibt und mit Sabotageakten seine Mitgefangenen in Gefahr bringt. Karl Markovics hat den Part des russischen Meisterfälschers Salomon Sorowitsch, Burgers Gegenspieler, der sich mit der Situation bestens arrangiert.
Stefan Ruzowitzky: „Von TEMPO über SIEBTELBAUERN bis ANATOMIE – meine Filme erzählen immer von jungen Helden, die voll Idealismus eine neue Welt betreten, bis sie von deren Schlechtigkeit gezwungen werden, ihr Lebenskonzept zu überdenken. In DIE FÄLSCHER konnte ich das Spannungsfeld von Idealismus und Pragmatismus in einem derart existenziellen, dramatischen Rahmen behandeln wie nie zuvor. (...) Für mich geht es da ganz stark um heutige, universelle Fragen: Darf man im KZ Pingpong spielen, während gleich nebenan Menschen zu Tode gefoltert werden? Das ist doch nichts anderes als die Frage: Darf man All-Inclusive-Urlaub machen, wo gleich nebenan Menschen hungern? Dürfen wir unser reiches, behütetes Leben genießen, angesichts all des Leids auf der Welt?“
(nach: Bert Rebhandl; Pressemitteilung FilmFörderung Hamburg GmbH; Elisalex Clary; Peter Ertle; Andréa Florentin; Eleonore Frey)

Österreich/Deutschland 2006; Regie und Buch: Stefan Ruzowitzky; Kamera: Benedict Neuenfels; Musik: Marius Ruhland; DarstellerInnen: Karl Markovics (Salomon Sorowitsch), August Diehl (Adolf Burger), Devid Striesow (Friedrich Herzog), Martin Brambach (Holst), August Zirner (Dr. Klinger), Veit Stübner (Atze), Sebastian Urzendowsky (Kolja), Andreas Schmidt (Zilinski), Tilo Prückner (Dr. Hahn), Lenn Kudrjawizki (Loszek), Marie Bäumer (Aglaia), Dolores Chaplin (Die Rothaarige), Arndt Schwering-Sohnrey (Hans) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 98min).


  
Filmplakat