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EL ABRAZO PARTIDO

R: Daniel Burman

Wenn man in Buenos Aires geboren ist, die Großmutter aus Polen fliehen musste und der Vater in Israel lebt, ist man dann Argentinier, Pole oder Jude?
Ariel wohnt in El Once, dem 11. Bezirk von Buenos Aires, in dem die größte jüdische Gemeinde Lateinamerikas ansässig ist. Doch in EL ABRAZO PARTIDO sieht die Größe vor allem nach Enge aus. In einer etwas heruntergekommenen Ladenpassage betreibt Ariels Mutter einen Dessousladen, sein Bruder ist im Import-Export-Handel tätig; Rita, mit der er eine Affäre hat, führt ein Internetcafé, und dann gibt es da noch eine Reihe anderer, ebenso kauziger wie liebenswürdiger Geschäftsbesitzer.
Es ist eine kleine, überschaubare Welt ohne große Zukunft. Wie viele seiner Freunde hat Ariel vor allem eins im Sinn: Nichts wie weg aus dem krisengeschüttelten Argentinien. Die Ausreiseformalitäten verlangen allerdings die amtliche Bestätigung, dass die Vorfahren aus Europa stammen, und daher muss Ariel sich zuerst mit seiner Herkunft beschäftigen. Doch eine Identität besteht aus mehr als Stempeln und Papieren – und Ariels eigentliches Problem ist die Suche nach dem seit seiner Beschneidung abwesenden Vater.
„Ariels Identitätssuche führt ihn nicht ins Paradies, den mythischen Ort emotionaler und materieller Prä-Verantwortlichkeit. Sie führt ihn an den Ausgangspunkt der Sprachverirrung, den biographischen Ursprung der Missverständnisse und Kommunikationsbarrieren. Man kann seine Traumata nicht ungeschehen machen, weder persönliche noch historische, aber man kann sie verarbeiten und lernen, mit ihnen zu leben. In Buenos Aires, genauso gut wie anderswo.“
(Nicolai Bühnemann)
Daniel Burman: „Die Frage nach ‚Identität’, wie sie sich zusammensetzt, ist ein Thema, das mich begeistert. Ich habe mich mit ihr schon in meinem zweiten Film ESPERANDO AL MESIAS beschäftigt und sie nun erneut aufgegriffen. (...) Ich versuche den Weg zu zeigen, der die Struktur einer Identität bildet; ein Weg voller kleiner Anekdoten, tragischer und komischer Momente, und voller Wahrheiten und Lügen.“

Argentinien/Spanien/Frankreich/Italien 2004; Regie: Daniel Burman; Buch: Daniel Burman, Marcelo Birmajer; Kamera: Ramiro Civita; Musik: César Lerner; DarstellerInnen: Daniel Hendler, Adriana Aizemberg, Jorge D\\\'Elía, Sergio Boris, Rosita Londner, Diego Korol, Silvina Bosco, Isaac Fajm, Melina Petriella, Atilio Pozzobon, Mónica Cabrera u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 100min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).