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FREUNDSCHAFT

R: Rupert Henning

Nach dem Tod des legendären Gewerkschafters und roten Urgesteins Peppi Schober machen dessen Hinterbliebene, ein gesinnungsfester Vater und sein ideologiefreier Sohn, endlich reinen Tisch und rechnen ab: mit fünfzig Jahren Politik-, Zeit- und Familiengeschichte, mit Ideologien, Illusionen – und vor allem miteinander.
Onkel Peppi war Schutzbündler, Februarkämpfer, Widerständler, Gewerkschaftler. Er hatte ein langes, bewegtes Leben. Man könnte sagen, er war die personifizierte sozialistische Legende. Die meisten seiner alten Genossen sind schon vor ihm gegangen. Am Tag vor dem Begräbnis vom Onkel Peppi treffen sich Vater und Sohn bei einer Gedenkfeier im Versammlungsraum der SPÖ-Bezirksorganisation, deren Mitglied Peppi Schober jahrzehntelang war. Man befindet sich mitten im Nationalratswahlkampf, in der ganzen Stadt beherrschen Wahlplakate und Info-Stände das Bild.
Das Theaterstück „Freundschaft“ von Rupert Henning und Florian Scheuba wurde im Herbst 2004 uraufgeführt und hat seither etwa hundert Aufführungen in Wien und auf Tournee durch ganz Österreich erlebt. Es wurde mit dem Österreichischen Kleinkunstpreis 2004 und gemeinsam mit zwei anderen Produktionen des Rabenhof Theaters mit dem Nestroy 2005 für die beste Off-Produktion ausgezeichnet.
Rupert Henning: „‚Ideologie ist Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens.’ Dieses Zitat von Friedrich Dürrenmatt stand für mich am Anfang der Arbeit an dieser Geschichte, die sich vielleicht am ehesten als ‚Kammerspiel’, als Konzentrat, als eine präzise Verdichtung von Blicken, Gesten, Erschütterungen und Regungslosigkeiten, von Worten, die gesagt und solchen, die nicht gesagt werden, beschreiben lässt. Genau darin liegt für mich auch der Reiz einer Verfilmung. Das Auge der Kamera ermöglicht die intime Nahaufnahme eines Konflikts, der auch auf den ersten Blick Fernliegendes nahegehen lässt. Es bringt fokussierende Schärfung in eine Debatte, die von zahllosen Unschärfen geprägt zu sein scheint. In dieser Debatte geht es um Werte und um den Verlust von Maßstäben. Aber es geht vor allem auch um einen Vater und seinen Sohn – und ihr verzweifeltes Ringen um gegenseitiges Verstehen.“

Österreich 2006; Regie: Rupert Henning; Buch: Rupert Henning, Florian Scheuba; Kamera: Michi Riebl; DarstellerInnen: Erwin Steinhauer (Vater), Rupert Henning (Sohn), Max Achatz (Schlampiger Mann), Herbert Brunner (Joschi Dobernig), Arthur Klemt (Markus), Juergen Maurer (Didi Dobernig) u.a.; (35mm, von Video übertragen; Farbe; 90min).