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REQUIEM

R: Hans-Christian Schmid

Tübingen und Umgebung, Anfang der Siebzigerjahre. Die junge Michaela Klingler verlässt ihr streng katholisches Elternhaus, um ein Studium zu beginnen. Glücklich, das kleinbürgerliche Umfeld hinter sich gelassen zu haben, genießt sie die neue Freiheit und findet schnell Freunde. Doch Michaela wird von ihrer Vergangenheit eingeholt: Trotz ärztlicher Behandlung hat sie immer öfter mit epileptischen Anfällen und Wahnvorstellungen zu kämpfen. Sie hört Stimmen und glaubt von Dämonen besessen zu sein. Schließlich begibt sie sich in die Obhut eines jungen Priesters und stimmt einem Exorzismus zu.
Hans-Christian Schmid (CRAZY, LICHTER) widmet sich mit Vorliebe und Erfolg der Befindlichkeit unserer Gesellschaft und ihrer jungen Menschen. REQUIEM erzählt – nach einem authentischen Fall – eindringlich von der Tragödie der Spaltung eines Ichs. Die Stärke des Films liegt in der Diskretion, mit der er das Neurotische behandelt. Mit der Kraft der Andeutung fängt Schmid die existenzielle Verlorenheit seiner Hauptfigur ein, er verfolgt die Fieberkurve ihrer Anfälle wie ein mitfühlender Protokollant.
„Der Film ist inspiriert von einem wahren Exorzismus-Fall in den Siebzigerjahren, bei dem tatsächlich eine junge Frau starb, aber REQUIEM ist eigentlich kein Film über Exorzismus. Es ist vielmehr ein Film über eine andere Art von Parallelgesellschaft, über ein Milieu in unserer unmittelbaren Nähe, in dem über zweihundert Jahre Aufklärung, Humanismus und mündige Individualität nicht angekommen sind und gefährlich-gütige Satan-Theoretiker den hilflosen und überforderten Menschen immer noch religiös verbrämte Horrorgeschichten erzählen können.”
(Thomas Neuhauser)
Hans-Christian Schmid: „Mich hat die extreme Situation Michaelas interessiert: Eine junge Frau ist von Eltern, Geschwistern, Freunden umgeben, alle wollen ihr helfen, aber die Kluft, die die Krankheit geschl agen hat, ist zu groß, als dass noch jemand zu ihr durchdringen könnte.”
Silberner Bär für Sandra Hüller.

Deutschland 2006; Regie: Hans-Christian Schmid; Buch: Bernd Lange; Kamera: Bogumil Godfrejow; DarstellerInnen: Sandra Hüller (Michaela Klingler), Burghart Klaußner (Karl Klingler), Imogen Kogge (Marianne Klingler), Anna Blomeier (Hanna), Nicholas Reinke (Stefan) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 93min).