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LAST DAYS

R: Gus Van Sant

Der introvertierte Rockmusiker Blake (Michael Pitt) haust mit seinen Bandkollegen in einem entlegenen Haus in Putnam County. Seine Manager und Freunde versuchen, ihn wieder zu einer einträglichen Welttournee zu bewegen. LAST DAYS ist eine Hommage an den Musiker und Lyriker Kurt Cobain, und zeigt einen möglichen Verlauf seiner letzten Lebenstage. Kaum ein anderer Rockstar, und dessen mysteriöser, zum Dogma erhobener Tod 1994 haben derartig jugendlichen Weltschmerz geprägt, wie der Leadsänger der Grunge-Band Nirvana.
Blake hat verschiedenste Besucher, auch ein Privatdetektiv scheint auf der Suche nach ihm zu sein, eine Mitarbeiterin seiner Plattenfirma schaut vorbei, und erkennt als Einzige annähernd, was in ihm vorgeht. Auf der Suche nach Ausgleich und Inspiration zieht es den stark unter Druck stehenden Rockstar in die Natur.
Um einfache Antworten auszuschließen, zeigt der Film weniger zentral Drogenkonsum, manche Personen scheinen jedoch unter dessen starkem Einfluss zu stehen. Gus Van Sant inszeniert die Studie geschundener Körper, an denen das eingenommene Gift weniger durch Exzesse, vielmehr durch narkotisch abgestumpftes Vegetieren sichtbar wird. Während ringsum von Blake alle reden, wird er immer stiller. Zuletzt schlurft er mit einer Schrotflinte in der Hand fort.
LAST DAYS arrangiert kühl eine Art Antithese zum klassischen Biopic: ein Stück Konzeptkunst, das auf lange, unbewegte und dialogarme Einstellungen, und umso mehr auf Raumstimmung setzt. Die Absorption der Hauptfigur scheint dabei das oberste Motiv der Inszenierung zu sein. Das entstehende Bild drängt zur Katastrophe hin, wie die Musik in LAST DAYS, erzählend von Trauer und Todessehnsucht. (nach: chilli.cc, viennale.at)
Gus Van Sant: „Selbstverständlich war sein Tod der Anstoß zu diesem Film, aber eben in der Form, wie in den Medien darüber berichtet wurde. (…) In meinen Augen verfolgen GERRY, ELEPHANT und LAST DAYS ähnliche stilistische Absichten. Außerdem beschäftigen sie sich mit drei verschiedenen Todesarten. (…) Drei Gesichter des Todes. Und es ist eine Studie: Wird er sterben? Oder hat sein Sterben bereits eingesetzt? Trägt sein Verlust zu seinem Tod bei? Der Film behandelt diese Themen als Fragen, er trifft keine Aussagen.“

USA 2005; Regie, Buch und Schnitt: Gus Van Sant; Kamera: Harris Savides; Musik: Rodrigo Lopresti; DarstellerInnen: Michael Pitt (Blake), Lukas Haas (Luke), Asia Argento (Asia) u.a.; (35mm; 1:1,66; Farbe; Dolby SRD; 97min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).