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SPIELE LEBEN

R: Antonin Svoboda

Kurt (Georg Friedrich) ist Mitte Dreißig, arbeitslos und spielsüchtig. Er macht Schulden, lebt in den Tag hinein, streift auf der Suche nach dem großen Glück durch Wien. Eines Tages lässt er in einem Glücksspiel einen Würfel für sich entscheiden, inspiriert von Mozarts Würfelsymphonie, einem Kuriosum der Musikgeschichte, das von der Annahme ausgeht, dass bei allen zufälligen Zusammensetzungen immer eine Harmonie bestehen bleibt. Dieser Moment ist der Anfang eines Sogs, der Kurts Leben in der Folge bestimmt: Er lässt den Würfel seine alltäglichen Entscheidungen fällen und glaubt, ein persönliches System im Spiel und im Leben gefunden zu haben. Doch das Spiel wird zum Wahn und das drohende Scheitern zur Gewissheit.
Im Verlauf der Geschichte zerbricht das Kartenhaus seiner Ausreden, bis er die Begegnung seines Lebens macht, die ihn zum Spiel mit seinem Leben zwingt. Er lernt die drogensüchtige Tanja (Birgit Minichmayr) kennen und verfällt dem Wahn, sein Schicksal zu erwürfeln. Ein Spiel, das ihn an den Rand seines Selbst treibt.
Das Langfilm-Debüt von coop99-Produzent Antonin Svoboda (DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI) widmet sich in dunklen und kalten Bildern dem verkorksten Dasein seines männlichen Protagonisten. Umgeben von Verrat, Spielschulden und Leidenschaft treibt Kurt durch das Geschehen.
„Dem Regisseur gelingt das seltene Kunststück, das Interesse an dieser Figur immer noch zu steigern, je mehr man über sie erfährt. Die möglichen Enden einer solchen Geschichte meint man zu kennen – entweder versöhnlich oder tragisch. Svoboda aber bleibt konsequent und entscheidet sich fürs Würfeln: Der Film klingt mit verschiedenen Varianten aus. Was dem Zuschauer weder den Ausweg des Lachens noch den des Betroffenseins lässt.” (Barbara Schweizerhof)

Österreich 2005; Regie und Buch: Antonin Svoboda; Kamera: Martin Gschlacht; Musik: Christof Dienz; DarstellerInnen: Georg Friedrich (Kurt), Birgit Minichmayr (Tanja), Gerti Drassl (Manu), Andreas Patton (Franz), Michael Rastl (Vater), Claudia Martini (Elvira) u.a.; (35mm – von Video übertragen; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 95min).