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LA GRANDE SÉDUCTION

DIE GROSSE VERFÜHRUNG

R: Jean-François Pouliot

Der Komödie liegt ein Drama zu Grunde, dessen Thema auch hierzulande in der Luft liegt, nämlich Arbeitslosigkeit oder die Angst davor.
Das Dorf heißt Sainte-Marie-La-Mauderne. Mauderne wie modern. Was natürlich ein Hohn ist. Denn der Ot besteht aus zwei Dutzend Holzhäusern, die sich in die Bucht einer kleinen Felseninsel irgendwo im Mündungsgebiet des Sankt-Lorenz-Stroms ducken. Früher begann hier der Tag mit einem Fischzug, heute stellen sich die Männer am Ersten jedes Monats vor dem Postbüro an, um ihre Anweisungen für die Sozialhilfe zu empfangen. Arbeit haben eigentlich nur noch Ève von der Post, die die Wohlfahrtsschecks austeilt, der Bankangestellte Henri, der sie auszahlt, und die Wirtsleute, in deren Lokal ein Gutteil der Gelder landet.
Längst hat man sich damit arrangiert, dass kein Arzt der Welt je seine Praxis auf dem entlegenen Eiland eröffnen will. Erst als ein Unternehmer erwägt, eine Plastikfabrik in dem siechen Dorf anzusiedeln, gewinnt die Sache plötzlich Dringlichkeit, denn Bedingung ist ein auf der Insel ansässiger Mediziner. Unter Leitung des gewitzten Germain lotsen die Dorfbewohner den jungen Dr. Lewis auf die entlegene Insel und setzen alles daran, ihn zum Bleiben zu verführen.
Vom Happy End überrascht wird man bei Gute-Laune-Filmen wie diesem nicht, spannend ist vielmehr, wie es zu einem befriedigenden Ende kommt, denn wie lange hält ein Rockfan es durch, den Fusion-Jazz-Begeisterten zu spielen, wie oft kann dem Arzt schon ein Fisch an die Angel gehängt werden, um ihm zu einem Erfolgserlebnis zu verhelfen?
(nach: Svenja Alsmann; andreas Kilb; Ulrike Rechel)
„Unter dem Strich praktiziert diese derbe Komödie mit ihren polternden Selbsthilfekonzepten alle nur denkbaren zwischenmenschlichen Tugenden, zuvorderst Solidarität, von der man zu Zeiten der Konkurrenzgesellschaft nur träumen kann. Und dass es mit dem Glück, dem verlorenen, anfängt und dem wiedergefundenden aufhört, verpasst dem turbulenten Slapstick auch noch seine stille, philosophische Seite.“ (Marli Feldvoß)

Kanada 2003; Regie: Jean-François Pouliot; Buch: Ken Scott; Kamera: Allen Smith; Musik: Jean-Marie Benoît; DarstellerInnen: Raymond Bouchard (Germain Lesage), David Boutin (Christopher Lewis), Benoît Brière (Henri Giroux), Pierre Collin (Yvon Brunet), Rita Lafontaine (Hélène Lesage), Clémence Desrochers (Clotilde Brunet), Lucie Laurier (Ève Beauchemin), Bruno Blanchet (Steve Laurin), Marie-France Lambert (Sylvie Auger), Donald Pilon (Mr. Dupré), Ken Scott (Richard Auger) u.a.; (35mm; 1:2,35; Farbe; Dolby SRD; 110min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).