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MARIA, LLENA ERES DE GRACIA

MARIA FULL OF GRACE

MARIA VOLLER GNADEN

R: Joshua Marston

Viele Perspektiven hat die 17-jährige Kolumbianerin Maria nicht. Schwanger vom nichtsnutzigen Freund lebt sie in Armut mit Schwester und Mutter. In einem Wutanfall kündigt sie den Job in der Rosenplantage. Bei ihrer Suche nach Arbeit als Zimmermädchen in der Hauptstadt Bogotà kommt der Typ in der Lederjacke mit dem schnittigen Motorrad gerade recht. Er überzeugt Maria als „Mula“ (Maultier) Kurierdienste zu machen. Der Auftrag klingt einfach, ein paar Filmrollen schlucken, nach New York fliegen, sie hinten wieder ausscheiden und 100 Dollar pro Rolle kassieren. Finanziell hätte Maria so ausgesorgt. Sie schluckt 62 Kapseln Heroin. Sollte sich eine im Magen öffnen, bedeutet das den sicheren Tod. An Bord des Linienfluges sind noch andere lebende Container. Neben ihrer besten Freundin Blanca, die sich ebenfalls auf das Geschäft eingelassen hat, auch Lucy, eine erfahrene „Mula“. Ein schlaue Taktik der Schmuggler: Wird eine gefasst, ist die Flughafenpolizei abgelenkt, und die anderen reisen leichter ein.
Mit journalistischem Gespür und cineastischem Feingefühl schildert der amerikanische Filmemacher Joshua Marston in seinem Spielfilmdebüt keinen Krimi, sondern den gesellschaftssozialen Verlauf eines Verbrechens. „Keine wahre Geschichte“, sagt Marston. „Aber eine Geschichte, wie sie jeden Tag passiert.“ Marstons genaue Recherche sowie die herausragende Leistung der Hauptdarstellerin verleihen der Geschichte die nötige Tiefe zur vordergründigen Anklage gegen die Ausbeutung. Die von unbändigem Überlebenswillen geprägte Maria ist der Fixpunkt in einer unmenschlichen Welt. Mit dem Mut der Verzweiflung gerät sie in Teufels Küche und behält trotz allem ihre Menschlichkeit und Neugier.
Der Film bezieht seine Spannung – auch in den kritischen Momenten, auf der Flugzeugtoilette etwa oder bei der Einwanderungsbehörde – stets aus der Glaubwürdigkeit und aus dem sorgfältigen Blick, der eine junge Frau begleitet, die Schritt für Schritt lernt, auf eigenen Füssen zu stehen. So ist MARIA FULL OF GRACE nicht zuletzt dank der Hauptdarstellerin eine überzeugende Coming-of-Age-Story sowie ein packendes Zeitdokument.
(nach: www.outnow.ch, www.filmspiegel.de)
Joshua Marston: „Der Film dreht sich um einen Menschen, der versucht herauszufinden, wer er ist, und wo er hingehört. Es geht um Maria, die mit dem, was sie hat, nicht zufrieden ist. Sie sucht und sehnt sich nach etwas Anderem. Also entwickelten wir ein Manuskript, das zunehmend weniger von einem Maulesel und zunehmend mehr von einer jungen Frau handelte, die versucht auszubrechen und sich gegen eine Welt auflehnt, die sie einengt.“

Kolumbien/USA 2004; Regie und Buch: Joshua Marston; Kamera: Jim Denault; Musik: Jacobo Lieberman, Leonardo Heiblum; DarstellerInnen: Guilied López (Lucy), Catalina Sandino Moreno (Maria), Patricia Rae (Carla), Orlando Tobon (Don Fernando), John Álex Toro (Franklin), Johanna Andrea Mora (Diana), Wilson Guerrero (Juan), Fernando Velasquez (Pablo Arisiztabal), Jaime Osorio Gómez (Javier) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 101min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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