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DIARIOS DE MOTOCICLETA

THE MOTORCYCLE DIARIES

R: Walter Salles

Im Januar 1952 steigen zwei junge Argentinier in Buenos Aires auf ein altes Motorrad, um gemeinsam den südamerikanischen Kontinent zu erkunden. Der eine, Alberto Grando, ist Biochemiker, der andere, Ernesto Guevara de la Serna, studiert Medizin. Sein Porträt wird später, nach seinem frühen Tod, in allen Studentenbuden der westlichen Welt hängen, überschrieben mit seinem Kampfnamen Che Guevara.
Der Film von Walter Salles beginnt als großbürgerliche Idylle. Die beiden Freunde fahren zu einer Hazienda von Guevaras Verwandten, wo der schöne Ernesto seine Kusine bezirzt, bevor er mit Alberto weiterzieht, gebrochene Herzen und unhaltbare Versprechen hinterlassend. Doch je länger die Reise dauert, je tiefer die beiden in die Einöden und Urwälder Patagoniens eindringen, desto deutlicher erscheint die bittere Realität Südamerikas.
Es ist ein Kontinent der Armut, ein Reich der Tagelöhner und Kleinpächter, der entwurzelten Indios, der Klassenherrschaft und der Korruption. Man könnte das alles in prächtigen Farben schildern, aber Salles hat sich dafür entschieden, das allgemeine Elend nur am Rande aufblitzen zu lassen – in Standbildern beinahe, von Bauern und einfachen Arbeitern, die kurz in ihrem Tagesablauf innegehalten haben, um einfach in die Kamera zu blicken. Dabei stellen sie ihre wettergegerbten Gesichter zur Schau, von denen jedes auch ohne Worte eine Geschichte erzählt.
Als die beiden Reisenden mit einem Boot zu einem Arbeitsaufenthalt zu der im Herzen des Amazonas gelegenen Lepra-Kolonie aufbrechen, hat sich ihre Einstellung ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt gegenüber bereits grundlegend verändert. Entgegen der Anweisungen der Nonnen, die das Sanatorium leiten, mischen sie sich unter die Kranken. An seinem 24. Geburtstag entschließt sich Ernesto, den Amazonas zu durchschwimmen, um am anderen Ufer mit den Lepra-Kranken zu feiern.
THE MOTORCYCLE DIARIES überblendet zwei verschiedene Erinnerungen, die geschönte, nachträglich überhöhte des Berufsrevolutionärs Che Guevara (aus seinem Buch „Reisenotizen“) und die authentischen Tagebuchaufzeichnungen seines Freundes Alberto Granado.
Walter Salles: „Von allen Autoren, die ich im Vorfeld getroffen habe, hatte José die genaueste Vorstellung, worum es in diesem Drehbuch gehen sollte. Was ihn interessierte, war, diesen einzigartigen Charakteren, diesen Ikonen, menschliche Züge zu verleihen. Es geht um acht ausschlaggebende Monate im Leben dieser jungen Männer, in denen sie mit einer Realität konfrontiert waren, die sich komplett von der unterschied, die sie von ihrem städtischen Leben in Argentinien gewohnt waren. Eine Realität, die sie vor die Wahl stellte, welchen Weg sie einschlagen sollten. (...) DIARIOS DE MOTOCICLETA erzählt die Geschichte zweier junger Männer, deren Entdeckungsreise durch einen unbekannten Kontinent gleichzeitig zu einer Selbstfindungsreise wird. Zentrales Thema des Films sind die emotionalen und politischen Entscheidungen, die wir im Laufe des Lebens treffen müssen. Es geht außerdem um Freundschaft und Solidarität. Und schließlich darum, seinen Platz im Leben zu finden, einen, für den es sich lohnt zu kämpfen.“
Am Schluss dieser Reise steigt der junge Che – für immer verändert – in ein Flugzeug Richtung Heimat. „Ich werde über einiges nachdenken müssen“, meint er noch abschließend zu seinem Freund. Dass er das getan hat und was dabei herausgekommen ist, wissen wir.
(nach: Matthias Huber; Andreas Kilb)

Argentinien 2004; Regie: Walter Salles; Buch: José Rivera; Kamera: Eric Gautier; Musik: Gustavo Santaolalla; DarstellerInnen: Gael García Bernal (Ernesto Guevara), Rodrigo de la Serna (Alberto Granado), Mía Maestro (Chichina Ferreira); (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 125min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat