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REAL WOMEN HAVE CURVES

ECHTE FRAUEN HABEN KURVEN

R: Patricia Cardoso

Erst wenn wieder einmal echte Frauen aus Fleisch und Blut auf der Leinwand auftauchen, merkt man, dass solche Wesen im Kino höchst selten geworden sind. Ana (glänzend gespielt von der gerade einmal 18-jährigen America Ferrera) ist so eine Frau: Selbstbewusst, lebenshungrig, begabt, und sie ist rund. Ihre Mutter Carmen (Lupe Ontiveros) nennt es „fett”. Ana ist die Tochter einer mexikanischen Einwandererfamilie, die in Los Angeles lebt. Ein Umfeld, das zu einer gewissen Lebensart verpflichtet, die so gar nicht in ihrem Interesse ist. Während Ana schon im Schmelztiegel Amerika heimisch ist und mit einem Stipendium in der Tasche das Einwanderer-Biotop Richtung College verlassen möchte, hat ihre Mutter traditionelle Pläne. Die Tochter soll sich zusammen mit den anderen Latinas in der Näherei der Schwester Estela ausbeuten lassen. Und vor allem sich einen Mann zum Bemuttern suchen. Das große Leid von Mutter Carmen: Ana ist in ihren Augen dafür einfach nicht schlank genug.
Das zentrale Thema des Films ist der Konflikt zwischen Tradition und Moderne. Wie weltoffen muss eine Einwandererfamilie sein? Und bis zu welchem Grad muss sie ihre Wurzeln erhalten? In den Widersprüchen zwischen dem Einwandererkosmos und seinen überlieferten Wertvorstellungen und einer amerikanischeren Weltsicht, wie sie die jüngere Generation vertritt, wurzeln die Konflikte. Patricia Cardoso inszeniert ihre Coming-of-Age-Geschichte ohne Pathos, und sie umschifft geschickt die gängigen Klischees: Wenn Ana in ihrer Persönlichkeitsentwicklung schmerzhaft an die Grenzen einer engen patriarchalen Welt stößt, dann sind es nicht nur die Männer um sie herum, die ihr den Weg verbauen. Im Gegenteil – während Anas Mutter wenig Verständnis für die Wünsche ihrer Tochter zeigt, ist es der Großvater, der seiner Enkelin ein Alibi für ihr erstes Rendezvous verschafft. Auch Anas Lehrer tut alles, um ihr den Weg an die Universität zu ebnen, und es ist schließlich ihr Vater, der alle Konventionen und Traditionen über Bord wirft. (nach: www.programmkino.de; www.cityinfonetz.de; Christof Ulrich; Jana Ulmann)
„Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Ana und ihrer Mutter. Und dies ist auch die große Stärke des Films. Die Chemie zwischen America Ferrera und Lupe Ontiveros ist famos. Das Spiel der beiden Lateinamerikanerinnen mit den unverbrauchten Gesichtern ist dermaßen herzerfrischend, dass dadurch der Film quasi im Alleingang getragen wird.” (Jürgen Armbruster)
„Die kolumbianische Regisseurin Patricia Cardoso, eine promovierte Archäologin, hat mit REAL WOMEN HAVE CURVES einen wunderbaren Film geschaffen, der mit leichter Hand und viel Gewitztheit schwierige Themen auf den Punkt bringt: die Ausbeutung der Einwanderer, die Schwierigkeiten überhaupt, sich im Leben zurechtzufinden und seinen Weg zu finden, die Ablösung von den Eltern und die erste Liebe. (...) Ana ist die verkörperte Gegenthese zu all dem Glamour und Kitsch, der einem von Hollywood als Normalität verkauft wird.” (www.mybasel.ch)
Darstellerpreis für America Ferrera und Lupe Ontiveros sowie
Publikumspreis beim Sundance Film Festival 2002.

USA 2002; Regie: Patricia Cardoso; Buch: George LaVoo, Josefina Lopez; Kamera: Jim Denault; DarstellerInnen: America Ferrera (Ana), Lupe Ontiveros (Carmen), Ingrid Oliu (Estela), George Lopez (Mr. Guzman), Brian Sites (Jimmy) u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe; Dolby SRD; 90min; englisch-spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).