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TEN MINUTES OLDER – THE CELLO

Eigentlich stammt das Projekt aus den 1960er Jahren: Die osteuropäischen Filmemacher Juris Podniek und Hertz Frank hatten die Idee, aus zehnminütigen Kurzfilmen einen Kompilationsfilm zum Thema Zeit zu machen. Damals scheiterte das Vorhaben. Vor einiger Zeit reaktivierten die Produzenten Nigel Thomas, Nicolas McClintock und Ulrich Felsberg diese Idee; herausgekommen ist der J. Podniek, H. Frank und Chris Marker gewidmete Episodenfilm TEN MINUTES OLDER.
Die Fortsetzung von TEN MINUTES OLDER – THE TRUMPET versammelt acht Kurzfilme von acht international etablierten Regisseuren, die sich mit dem Thema Zeit auseinandersetzen. Bernardo Bertolucci, Mike Figgis, Jirí Menzel, István Szabó, Claire Denis, Volker Schlöndorff, Michael Radford und Jean-Luc Godard wurden für THE CELLO aufgefordert, Filme mit einer maximalen Länge von zehn Minuten zu machen. Die einzelnen Arbeiten werden gleichermaßen getrennt wie zusammengehalten von meditativen und ausdrucksstarken musikalischen Zwischensequenzen – komponiert von Paul Englishby, interpretiert von dem Cellisten Claudio Bohórquez.
Das Ergebnis ist disparat: Dokumentar- und Spielfilme in Schwarzweiß oder Farbe; stilisierte Geschichten wechseln einander ab mit Betrachtungen gesellschaftlicher Wirklichkeit. Verblüffend ist allein schon die extrem unterschiedliche Zeitlichkeit der Arbeiten. Während Bertolucci eine kleine Familiensaga skizziert, drehte Szabó seinen Film in Echtzeit und in einer einzigen Einstellung. Oder Jean-Luc Godard: Er liefert eine Art Kurzversion seiner Histoire(s) du Cinema, eine reflektierte Analyse der Filmgeschichte im Kontext der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine Collage aus Bildern und Worten, voll von überraschenden Assoziationen.
(nach: Die Zeit 26.6.03; www.programmkino.de; www.welt.de)
„Sieben Regisseure, denen wir dabei zuschauen, wie sie über die Zeit, ihr ureigenes Medium, nachdenken und ein Regisseur, der seine Bilder schon immer vor dem Hintergrund des Endes aller Bilder entworfen hat. Schöner als Jean-Luc Godard kann keiner das Verschwinden des Kinos festhalten, um es aus seiner Vergänglichkeit und Flüchtigkeit heraus immer wieder neu zu erfinden.” (Die Zeit, 26.6.2003)
Beiträge: HISTOIRE D’EAUX (Bernardo Bertolucci), A STAIRCASE – ABOUT TIME 2 (Mike Figgis), ONE MOMENT (Jirí Menzel), TEN MINUTES AFTER (István Szabó), VERS NANCY (Claire Denis), ENLIGHTENMENT (Volker Schlöndorff), ADDICTED TO THE STARS (Michael Radford), DANS LE NOIR DU TEMPS (Jean-Luc Godard).

Deutschland 2002; Produzenten: Ulrich Felsberg, Nicolas McClintock, Nigel Thomas; Kamera: Fabio Cinaghetti, Lucy Bristow, Danny Cohen, Mike Figgis, Abert Kodagolian, Lajos Koltai, Tilman Büttner, Agnès Godard, Lionel Perrin, Léo Mac Dougall, Tony Chapuis, Andreas Höfer, Pascal Rabaud; Musik: Paul Englishby, Claudio Bohórquez (Cello); DarstellerInnen: Amit Rayani Arroz, Valeria Bruni Tedeschi, Dominic West, Alexandra Staden, Rudolf Hrusinsky, Ildiko Bansagi, Gabor Mate, Jean-Luc Nancy, Ana Samardzija, Bibiana Beglau, Irm Hermann, Daniel Craig, Roland Gift u.a.; (35mm; 1:1,85; Farbe und Schwarzweiß; Dolby SRD; 109min; ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).