09/2005
2005-09-08
19.00 Uhr
Pionierinnen des Stummfilms
A JAPANESE IDYL / LA COQUILLE ET LE CLERGYMAN / A HOUSE DIVIDED / DORNRÖSCHEN
R: Louis Weber / Germaine Dulac / Alice Guy-Blaché / Lotte Reiniger Stummfilm
Cinematograph
Pionierinnen des Stummfilms
Das Jahr 1995 ist allen CineastInnen als Jubiläumsjahr „100 Jahre Kino“ im Gedächtnis. Gefeiert wurden v. a. die Brüder Lumière und frühe Stummfilmklassiker von Murnau bis Eisenstein. Dass bereits 1896 eine Frau – namentlich Alice Guy-Blaché – ihren ersten Film LA FEE AUX CHOUX realisiert hatte, wird selten erwähnt, und dass Frauen seit den Anfängen des Kinos die Geschichte der Filmkunst als Regisseurinnen maßgeblich beeinflusst haben, ist in den meisten Filmgeschichten nur als Gedächtnislücke – also gar nicht – vermerkt. Der Großteil der Frauen, die in der damals noch weniger patriarchal organisierten Filmwirtschaft arbeiteten, war sehrwohl mit Anzeigen und Interviews in der Presse präsent. Mit Beginn der Tonfilmära wurden Frauen verstärkt aus dem Bereich der Regietätigkeit verdrängt und viele der erfolgreichen Stummfilm-Regisseurinnen verarmten. Das Verschweigen der Leistungen von Frauen erfolgte erst später - ein Wegschreiben und Weglassen durch die Filmgeschichte. (vgl. Madeleine Bernstorff in: 100 Jahre Frauen & Kino)
kinovi[sie]on möchte dem kollektiven Gedächtnis auf die Sprünge helfen, indem wir an die bekanntesten Pionierinnen des Stummfilms erinnern und Raritäten von Louis Weber, Germaine Dulac, Alice Guy-Blaché sowie Lotte Reiniger präsentieren.
Vorschau:
8.10.2005 Experimentelles von BADY MINCK
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In Kooperation mit Klangspuren Schwaz.
Das Projekt kinovi[sie]on wird unterstützt von Land Tirol (JUFF Frauenreferat) und Stadt Innsbruck (Referat Jugend, Frau, Familie).
Frau und Film - zwei Wörter, die aus lautlichen Gründen eine Verbindung eingehen - eine Verbindung zwar, aber leider eine einseitige, eine von Anfang an verschobene: Frau und Film bilden ein ungleiches Paar: er (der Film) zeigt – sie (die Frau: von Garbo bis Kidman) wird gezeigt. Nach wie vor, so erweckt es den Anschein, hat sich an diesem Verhältnis (aktiv/passiv) und seinen Zuschreibungen (männlich/weiblich) kaum etwas verändert. Die Filmindustrie, vor allem die Bereiche Regie und Produktion, sind weit von einer Gleichstellung der Geschlechter entfernt.
kinovi[sie]on – ein Projekt des Otto Preminger-Instituts (Leokino/Cinematograph) – stellt seit dem Internationalen Frauentag 2005 einmal monatlich (jeweils am 8.) das Filmschaffen von Frauen in den Mittelpunkt. Der Filmzyklus kinovi[sie]on will nicht nur darauf aufmerksam machen, dass Frauen als Filmemacherinnen signifikant unterrepräsentiert sind, sondern vor allem dieser Tatsache entgegenwirken. Der so genannte „weibliche Blick“ wird nicht auf typische Themen fokussiert, sondern geweitet, gesplittert gesehen. kinovi[sie]on stellt ein Prisma dieses Blicks dar und bietet der oft kontroversiellen Vielfältigkeit des Filmschaffens von Frauen Raum. Einzelne Filmpräsentationen werden durch Impulsreferate und Publikumsdiskussionen in gesellschaftspolitische und filmtheoretische Zusammenhänge eingebettet und diskutiert.
Konzept, Umsetzung, Dokumentation: Gerlinde Schwarz und Gertraud Eiter
Kontakt: kinovisieon@leokino.at