THE NIGHT OF THE HUNTER

R: Charles Laughton

The Night of the Hunter ist ein ebenso eigen- wie einzigartiger Film: Die einzige Regiearbeit des exzentrischen Schauspielers Charles Laughton ist sowohl Film Noir, Southern Gothic Märchen als auch Schauergeschichte und positioniert sich so zwischen den Polen Kunst, Kommerz, Kitsch und Kuriosität. Der legendäre Kameramann Stanley Cortez (The Magnificent Ambersons, The Naked Kiss) kreiert kontrastreiche Schwarzweiß-Bilder von deliriös-surrealer Schönheit, die, in bewusster Anlehnung an den expressionistischen Film der Weimarer Republik, seltsam aus der Zeit gefallen scheinen. Auch die atmosphärische Musik von Walter Schumann mit ihren prägnanten Themenmotiven ist als Reverenz an vergangene Stummfilmtage zu verstehen.
Zuletzt ist auch das Schauspiel bemerkenswert: Robert Mitchum spielt als Preacher Harry Powell mit diabolischer Theatralik gegen das von ihm zu erwartende Understatement an.

USA 1955; Regie: Charles Laughton; Buch: James Agee, nach dem Roman von Davis Grubb; Kamera: Stanley Cortez; Musik: Walter Schumann; Darsteller:innen: Robert Michum, Shelley Winters, Lillian Gish u.a.; (35mm; Schwarzweiß; 93min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).