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PERSIAN LESSONS

PERSISCHSTUNDEN

R: Vadim Perelman

Der junge belgische Jude Gilles sitzt im Zug auf dem Weg ins Konzentrationslager. Dort tauscht er sein letztes Stück Brot gegen ein Buch, das in Farsi verfasst ist. Wenige Minuten wird ihm das sein Leben retten. Knapp entgeht er der Erschießung im Wald mit dem Ausruf: „Ich bin Perser”.
Hauptsturmführer Klaus Koch, der Leiter der Lagerküche, möchte nach dem Krieg ein Restaurant in Teheran eröffnen und sucht deshalb jemand, der ihm die Sprache beibringen kann. Gilles erkennt seine Chance, blöderweise spricht er kein Farsi. Also erfindet er eine Sprache, indem er aus den Namen der Gefangenen Wörter abwandelt. Das geht im Laufe des Films sogar so weit, dass sich die beiden Protagonisten tatsächlich in der fiktiven Sprache unterhalten.
PERSISCHSTUNDEN basiert auf der Geschichte „Die Erfindung einer Sprache“ von Wolfgang Kohlhaase und fast meint man, die Handschrift des großen Drehbuchautors auf dem schmalen Grat zwischen Tragik und Situationskomik, seinen feinen Blick für die menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu erkennen, ebenso wie seinen Sinn für punktgenau gesetzte Wendungen und überraschende Twists.
Seine große Spannung bezieht der Film aus der fragilen Beziehung zwischen den beiden ungleichen Männern. Sie ist stets gefährdet. Interpunktiert wird dieses Duell durch Szenen aus dem Lager oder den Interaktionen der SS-Leute. Affären, Eifersucht, Eitelkeit, Rachlust, Sadismus, Hass, Intrigen, zumeist in der Kantine eingefädelt, stehen im krassen Gegensatz zum Leid der KZ-Häftlinge. Für den Regisseur steht das Vertrauen im Vordergrund, das Machtgefälle in einer fragilen Freundschaft, die Kommunikation und Bedeutung von Sprache. Das Ergebnis ist ein beklemmendes Drama, das durch ein klug aufgebautes, ideenreiches Drehbuch und eine geschickt konstruierte Geschichte packend unterhält.
(nach: filmdienst.de; moviebreak.de; kino-zeit.de)

Deutschland 2020; Regie: Vadim Perelman; Buch: Ilja Zofin, Wolfgang Kohlhaase; Kamera: Vladislav Opelyants; Schnitt: Vessela Martschewski; Musik: Evgueni Galperine, Sacha Galperine; DarstellerInnen: Lars Eidinger (Koch); Nahuel Pérez Biscayart (Gilles), Alexander Beyer (Lagerkommandant), Leonie Benesch (Elsa) u.a.; (DCP; Farbe; 127min; mehrsprachige ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
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