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Filme der Reihe

Do 24.10.2019

SONNENALLEE

Do 07.11.2019

ADAM & EVELYN

Do 28.11.2019

GOOD BYE, LENIN!


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ADAM & EVELYN

R: Andreas Goldstein

Der Film beginnt mit einer historischen Schwellenerfahrung. Es ist 1989, der Schneider Adam und seine Freundin Evelyn scheinen in der DDR ein geradezu paradiesisches Leben zu führen, bis zwei Sündenfälle eintreten. Zum einen greift Adams Hand beim Vermessen einer Frauentaille leicht daneben, was Evelyn heimlich beobachtet und sie tief verstimmt. Zum anderen deutet sich das Ende der DDR zumindest an. Im Radio heißt es plötzlich, dass Ungarn die Grenzen in den Westen öffnen wolle und die Stabilität des sozialistischen Ostblocks gefährdet sei. Für Evelyn bieten die beiden Ereignisse die Gelegenheit, in den BMW eines Westlers zu steigen und Richtung Balaton abzudüsen. Adam wiederum versteht die Welt nicht mehr und folgt seiner verprellten Geliebten mit einem alten Wartburg, um ihre Liebe zurückzugewinnen. Das ist der Startschuss für ein Roadmovie, das zu heiklen Grenzkontrollen, verlorenen Pässen, einer Dreiecksbeziehung und einer Flucht nach Österreich führt. Und nebenbei zur Abrechnung mit zwei Staaten, die in ihren Glücksversprechen wie die Kehrseiten einer Medaille wirken: hier die schnöde, veränderungsresistente, dafür ruhige DDR (im Film kommt sie als unbefleckte Natur vor, als rauschender Wind, als goldgelber Sonnenstrahl und gepflückte Pflaume), da die gehetzte, gestresste, konsumistische, aber dafür abwechslungsreiche BRD (sie zeigt sich nur kurz als urbaner Lärm oder im Licht einer renovierten Altbauwohnung im Schatten eines Hamburger Hochhauses).

Filmreihe zu Wende und Mauerfall
In Kooperation mit dem Institut für Sprachen und Literaturen / Vergleichende Literaturwissenschaft und dem Institut für Germanistik der Universität Innsbruck.
Vor 30 Jahren begann zu bröckeln, was jahrzehntelang die Trennung zwischen Ost und West in ganz Europa repräsentierte: die Berliner Mauer. Sie stand nicht nur für die deutsch-deutsche Teilung, sondern stellvertretend für den gesamten Ost-West-Konflikt, der nicht zuletzt in Europa die Nachkriegszeit beherrschte. 1989 wurden dann bis dato kaum zu überwindende Grenzen durchlässig und verschwanden stellenweise sogar gänzlich – und mit ihnen schließlich ganze Staaten wie die UdSSR oder die DDR. Mit drei herausragenden Spielfilmen wollen wir an diese Zeit erinnern.
Zu Beginn eines jeden Films werden TeilnehmerInnen des Seminars „Der Mauerfall 1989 in Literatur und Film” unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sebastian Donat und Univ.-Prof. Dr. Thomas Wegmann eine kurze Einführung zum jeweiligen Film geben. Am Ende der Reihe, nach dem Film GOOD BYE, LENIN!, werden Sebastian Donat und Thomas Wegmann in einem Streitgespräch ihre unterschiedlichen Sichtweisen auf die Wende, den Mauerfall und v.a. auf den Film selbst – sozusagen aus einer ost- und einer westdeutschen Perspektive – diskutieren.

Texte: Sebastian Donat & Thomas Wegmann

Deutschland 2019; Regie: Andreas Goldstein; Buch: Andreas Goldstein & Jakobine Motz (nach dem gleichnamigen Roman von Ingo Schulze); Kamera: Jakobine Motz; DarstellerInnen: Florian Teichtmeister (Adam), Anne Kanis (Evelyn), Lena Lauzemis (Katja), Milian Zerzawy (Michael), Christin Alexandrow (Simone) u.a.; (DCP; Farbe; 100min; deutsch-ungarisch-französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat