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MEEK’S CUTOFF

R: Kelly Reichardt

Kelly Reichardt’s untypischer Western „besteht aus sensationellen Gegenbildern, aus Gegenepisoden zu jenem amerikanischen Eroberungs- und Überlegenheitsmythos, der sich bis heute aus der Pionierepoche ableitet. MEEK’S CUTOFF zeigt etwas ganz anderes, nämlich den harten, ja erbärmlichen Alltag, das mühselige Handwerk der Besiedlung und die Ohnmacht von Menschen, die von der Natur bezwungen werden, bis sie zuletzt jedes Zeit- und Raumgefühl verlieren, wie in Trance, halb verdurstet, mit rissigen Lippen und leeren Blicken durch die Landschaft wanken.“ (Die Zeit)
Reichardt zeigt die Geschichte aus der Perspektive der Frauen, die im klassischen Western bestenfalls eine Nebenrolle spielen: Der klaren Trennung zwischen Gut und Böse entsprechend, winken die guten (Ehe-)Frauen dem davonreitenden Helden verzweifelt nach, während die lasterhaften Saloon-Damen (sprich Prostituierte) den herannahenden Helden in die Trink- und Spielstätten locken. In Kelly Reichardt’s Antiwestern gibt es weder Saloons noch „echte“ männliche Helden. Reichardt verzichtet auf die typische Schwarz-Weiß-Malerei, die im Western rassistische und sexistische Klischees farbenprächtig inszeniert. In MEEK’S CUTOFF geht die treibende Kraft von den drei völlig unterschiedlichen Frauen aus, und Emily, dargestellt von der „außergewöhnlichen Michelle Williams“, entwickelt sich zusehends zur unkonventionellen Hauptfigur (www.viennale.at). „Keine andere verkörpert momentan weiblichen Eigensinn so überzeugend wie sie. Die Skepsis in ihrem Gesicht ist so stark ausgeprägt, dass sie dessen Schönheit bisweilen überwiegt. Man glaubt diesem Gesicht, dass Emily als Einzige den Überblick bewahrt und eisernen Überlebenstrotz behält, dass sie die heimliche Autorität über den Treck übernimmt.” (Die Zeit)
Nach dem Roadmovie WENDY AND LUCY schafft es Kelly Reichardt, dem Western-Genre und der Geschichte der Besiedelung der USA völlig neue Facetten hinzuzufügen. „Die Landschaft, das Licht, die Figuren, Wagen, Tiere, dies alles filmt Reichardt mit einer so klaren, gelassenen Schönheit, voller wunderbarer Details, als wäre das Kino tatsächlich die letzte Form aller Überlieferung.” (www.viennale.at)

Auszeichnungen: Filmfestspiele Venedig 2010 - ausgezeichnet mit dem SIGNIS-Preis, nominiert für den goldenen Löwen.
Filmographie Kelly Reichardt (Auswahl): RIVER OF GRASS (1994), OLD JOY (2006), WENDY AND LUCY (2008)
Filmographie Michelle Williams (Auswahl): BROKEBACK MOUNTAIN (2005), WENDY AND LUCY (2008), BLUE VALENTINE (2010)

USA 2010; Regie: Kelly Reichardt; Drehbuch: Jon Raymond; Kamera: Christopher Blauvelt; Schnitt: Kelly Reichardt; Musik: Jeff Grace; DarstellerInnen: Michelle Williams (Emily Tetherow), Bruce Greenwood (Stephen Meek), Will Patton (Solomon Tetherow), Zoe Kazan (Millie Gately), Shirley Henderson (Glory White), u.a.m.; (35mm; Dolby Digital; 1:1.37; Farbe; 104min; Originalfassung mit DEUTSCHEN UNTERTITELN).