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VERLIEBT, VERZOPFT, VERWEGEN

R: Katharina Lampert, Cordula Thym

„Ganz schön grau und verzopft war die Bundeshauptstadt anno da­­zumal. Die Szene war – sofern es sie überhaupt gab – schwul. (…) Lesbisches Leben fand im Privaten, Verborgenen statt.“ (festival.identities.at) Katharina Lamperts und Cordula Thyms einzigartiger Dokumentarfilm thematisiert erstmals „Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre“. Während lesbisches Leben in Österreich für die Zeit davor und danach relativ gut erforscht und dokumentiert ist, stellt die Nachkriegszeit einen blinden Fleck lesbischer Sichtbarkeit dar: „Es gibt keine Informationen darüber, welche Gemeinschaften und Orte es gab, und wie öffentlich, das heißt auch wie zugänglich, sie für Interessierte waren. Ebenso unbekannt ist, wie sich Frauen zu dieser Zeit organisierten und nach außen hin präsentier­ten, und was es damals bedeutete, sich als lesbische Frau zu identifizieren. Das war die Ausgangsituation. Also machten wir uns auf die Suche nach Frauen, die uns etwas über diese Zeit erzählen können.“ (Katharina Lampert, Cordula Thym in an.schläge)
Drei Zeitzeuginnen – alle zwischen 1942 und 1946 geboren – waren bereit, öffentlich über ihre Erfahrungen, ihre Jugend im „verzopften“ Wien, die erste Liebe, ihr Coming-out zu sprechen. Und sie tun dies auf eine erfrischende, unterhaltsame, eloquente Weise, mit viel Sinn für (Selbst-)Ironie: Rosmarin Frauendorfer hatte ihr Coming-out mit 24 und trug trotzdem „ein bisserl viel Rüscherlbluserl“, um das Kli­scheebild einer Lesbe zu vermeiden; Ursula Hacker war schon als Schülerin in ihre Lehrerin verliebt und wurde sich nach dem ersten Zungenkuss von einer Frau bereits in der Lehrzeit über ihr Lesbischsein bewusst; Birgit Meinhard-Schiebels führte zuerst eine heterosexuelle Beziehung, bevor sie erkannte, für welches Geschlecht ihr Herz schneller schlägt. „Ihre berührenden und amüsanten Geschichten ma­­­chen diesen Film zu einem kostbaren Dokument; eine facettenreiche Darstellung dieser Zeit, die zum Nachdenken über eigene Lebenswege anregt.“ (Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg 2009)
- Auszeichnungen: Publikumspreis „Bester Dokumentarfilm“: identi­ties – Queer Film Festival Wien 2009; Zweiter Platz: DOKULA Pub­likumspreis – 20. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg; Special Men­tion Jury Award Documentaries – QueerLisboa13

Österreich 2009; Regie & Buch: Katharina Lampert, Cordula Thym; Kamera: Leena Koppe; Schnitt: Katharina Lampert, Cordula Thym; Musik: Magdalena Grützbauch, Sara John; Ton: Cordula Thym; Mitwirkende: Rosmarin Frauen­dorfer, Ursula Hacker, Birgit Meinhard-Schiebel sowie Nic, Catherine Beyer, Steffi Dittrich, Alexandra Grass, Magdalena Grützbauch, Maria Hönlinger, Chris­tine M. Klapeer, Karin Schönpflug, Claudia Wiesinger; (DigiBeta PAL; 16:9; Farbe und Schwarzweiß; 64min).