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MEIN FREUND AUS FARO

R: Nana Neul

Mel ist Anfang 20 und mit ihrem Leben gar nicht zufrieden. Sie ist vom Job genervt, vom Leben in einer deutschen Kleinstadt und vom ständigen Drängen des Vaters und des Bruders, sich doch endlich der Partnerwahl zu widmen. Um den lästigen Fragen zu entgehen und ihre Ruhe zu haben, überredet Mel ihren neuen portugiesischen Arbeitskollegen Nuno gegen Bezahlung als „Miguel“ – ihr Freund aus Faro – bei ihrer Familie aufzutauchen. So richtig Schwung und Veränderung kommen jedoch erst in Mels Leben als sie den zwei Anhalterinnen Jenny und Bianca begegnet und Mel von diesen für einen jungen Portugiesen gehalten wird. Mel, die sich auf Anhieb in Jenny verliebt hat, packt beim gemeinsamen Discobesuch die Gelegenheit beim Schopf und entwirft sich kurzerhand neu: diesmal schlüpft Mel in die Rolle des jungen Miguel aus Portugal. Jenny ist begeistert vom romantischen „Miguel“. Es entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte – geprägt von Sehnsüchten und dem Spiel der Verwirrung, aber auch konfrontiert mit Eifersucht und Vorurteilen. „Es geht um die Liebe, und die fällt dahin, wo es ihr gefällt. Man muss mutig sein, um sich ihr hinzugeben, denn sie verändert das Leben“, so Regisseurin Nana Neul über ihr Spielfilmdebüt.
Das Thema des Spiels mit unterschiedlichen Identitäten und Geschlecht wird von Nana Neul mit großer Sensibilität (abseits von gewohnten Klischees) und mit erfrischender Leichtigkeit umgesetzt. MEIN FREUND AUS FARO ist somit „kein tieftrauriges Drama, sondern ein vitales Spiel mit dem Wechsel von Identitäten.“ (Nana A.T. Rebhan, ARTE) In den Hauptrollen bestechen Anjorka Strechel (Mel) und Lucie Hollmann (Jenny), insbesondere die Theaterschauspielerin Strechel liefert „mit sensibler Darstellung und reichlich Charisma ein bemerkenswertes Leinwanddebüt.“ (www.programmkino.de) Neben den schauspielerischen Leistungen überzeugt MEIN FREUND AUS FARO durch die kraftvolle Bildsprache der Kamerafrau Leah Striker, die als Kameraassistentin bereits am Set von BABEL und DAS PARFÜM Filmerfahrungen sammeln konnte. Regisseurin Nana Neul hat mit ihr gemeinsam für diesen Film ein eigenes Farbkonzept erarbeitet, „das ebenso wie die Ausstattung viel über die Charaktere, ihre Beziehungen und Träume verrät. [...] Neul versteht es durch kleine Gesten und Nuancen Welten aufzuschlüsseln.“ (Julia Teichmann, Filmdienst)
MEIN FREUND AUS FARO wurde international zu zahlreichen Festivals eingeladen. In Saarbrücken erhielt Nana Neul den Max-Ophüls-Preis 2008 für das beste Drehbuch: „Mit wenigen Worten wird hier viel gesagt. Dramaturgische Genauigkeit, sorgfältig gewählte und platzierte Motive ergeben ein geschlossenes Gesamtbild. Die Überwindung der Ängste und das Bekenntnis zu sich selbst sind nicht nur Mels erster Schritt in die Wirklichkeit, sondern auch in die Freiheit – und das Ende eines schönen Films.“ (Jurybegründung Max Ophüls Preis)
Auszeichnungen: Max Ophüls Preis – Saarbrücken 2008 (Drehbuch); Eröffnungsfilm identities 09

Deutschland 2008; Regie & Buch: Nana Neul; Kamera: Leah Striker; Schnitt: Dora Vajda; Musik: Jörg Follert; DarstellerInnen: Anjorka Strechel (Mel Wandel), Lucie Hollmann (Jenny Schmidt), Manuel Cortez (Nuno); Florian Panzner (Knut Wandel), Tilo Prückner (Willi Wandel), Isolda Dychauk (Bianca) u.a.m.; (35mm; 1:1,85; Dolby Digital; Farbe; 87min; deutsche ORIGINALFASSUNG).