GERMANIAR: Lion Bischof Für die Mitglieder des Corps Germania ist ihre Studentenverbindung eine Festung gegen die Beliebigkeit und Brüchigkeit der digitalisierten und globalisierten Gegenwart. Für Außenstehende ist ihre Welt ein dunkler Kosmos mit autoritären Strukturen und merkwürdigen Ritualen. Der Film folgt einer Gruppe von jungen Burschenschaftlern in München zwischen strenger Etikette und derben Witzen, Trinkspielen und der ersten Mensur. Ein Coming-of-Age-Film über die Frage, was es heißt, heute ein Mann zu sein. (Max-Ophüls Preis, Saarbrücken)
„Viele werfen vorschnell alles in einen Topf“, so Bischof. Corps seien nicht mit Burschenschaften gleichzusetzen: Während erstere „per se unpolitisch” (wenngleich konservativ bis nationalistisch) seien, propagierten Burschenschaften offen politisch chauvinistische Ziele. Folglich habe das im Film zuletzt auftauchende Hamburger Germania-Corps auch nichts mit der vom Staatschutz observierten hanseatischen Burschenschaft zu tun. Ehe man sich empört, sollte man also genauer hinsehen. (saarbruecker-zeitung.de) Deutschland 2018; Regie & Buch: Lion Bischof; Musik: Matthias Lindermayr; Kamera: Dino Osmanoviç; (DCP; 77min)
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