A GHOST STORYR: David Lowery Der junge Musiker C und seine Frau M führen eine liebevolle Beziehung. Ein Umzug steht bevor, sie würde gerne aus dem kleinen Haus wegziehen, doch ihn hält es dort aus einem Grund. Zu der Entscheidung kommt es jedoch nicht mehr, denn C stirbt bei einem Autounfall. M identifiziert ihn in der Leichenhalle und zieht ihm das Laken über das Gesicht bevor sie geht. Doch kurz darauf erhebt sich C, im klassischen Gespensterlook vom Laken bedeckt, und folgt ihr zurück ins gemeinsame Haus.
Mit ungewöhnlichen Stilmitteln wie dem fast quadratischen Academy Format und langen, stillen Einstellungen schafft David Lowery eine unwirkliche Atmosphäre und kreist rund um die schwer fassbaren Bedingungen der menschlichen Existenz, die von Liebe, Trauer und Verlust geprägt und der dahinfließenden Zeit unterworfen ist. Lowery nähert sich diesen Themen mit einem sehr reduzierten Repertoire, weitgehend ohne Dialoge und ohne richtige Namen für die Hauptfiguren. Casey Affleck zeigt sein Gesicht nur am Anfang der Geschichte, in der die intensive Intimität des Paares sehr berührend vermittelt wird, und in den folgenden Erinnerungen, ansonsten ist die Figur mit ihrem Gespenstergesicht entmenschlicht und drückt ihre Traurigkeit nur durch ihre schwarzen Augenlöcher aus. Die Gedanken und Gefühle des Geistes bleiben ein Rätsel, diese Projektionsfläche ist vom Zuschauer zu füllen und lädt zu einem für das Genre ungewöhnlichen Perspektivenwechsel ein. Was dabei herauskommt ist ein zutiefst menschlicher und ungewöhnlicher Gespensterfilm.
(nach: critic.de; kino-zeit.de; filmstarts.de)
USA 2017; Regie & Buch: David Lowery; Kamera: Andrew Droz Palermo; DarstellerInnen: Casey Affleck (C), Rooney Mara (M), Kanneisha Thompson (Ärztin), Grover Coulson (Mann im Rollstuhl), Liz Cardenas Franke (Linda) u.a.; (DCP; 1:1,33; Farbe; 92min; englisch-spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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