VICTORIAMÄNNER & ANDERE MISSGESCHICKE R: Justine Triet Victoria ist Ende 30 und erfolgreiche Anwältin in Paris. Dazu ist sie außerordentlich attraktiv, zieht zwei Kinder groß, wechselt die Psychiater fast so oft wie ihre Liebhaber und wird nun auch noch von ihrem ehemaligen Freund Vincent gebeten, ihn vor Gericht zu vertreten. Dieser wurde des Mordversuchs bezichtigt, soll seiner Freundin bei einer feuchtfröhlichen Hochzeitsfeier ein Messer in den Bauch gerammt haben.
Als Besucherin der Hochzeit und ehemalige Freundin des mutmaßlichen Täters ist Victoria eigentlich befangen, dennoch nimmt sie den Fall an. Der ehemalige Kleindealer Sam, den sie einst vor dem Gefängnis bewahrte, was ihr ewige Dankbarkeit und seine totale Hingabe bescherte, hilft ihr bei der Recherche, kümmert sich jedoch vor allem um die Kinder und den Haushalt. Auch für Victorias Probleme mit wechselnden Männerbekanntschaften hat Sam stets ein offenes Ohr und hofft doch darauf, dass Victoria ihn endlich auch als Mann wahrnimmt.
Justine Triets Film wechselt fortwährend den Tonfall. Das Bild ihrer Geschlechtsgenossinnen, das die Regisseurin zeichnet, lässt sich kaum auf einen Punkt bringen: Selbstbewusste, eigenständige Frauen zeigt sie einerseits, andererseits aber auch von Männern abhängige, ja geradezu besessene Wesen, die wie Vincents Freundin, im Wochentakt die Meinung über ihren Freund ändert.
Einfache Antworten auf Fragen des Zwischenmenschlichen gibt es hier nicht – das Spiel mit Geschlechterrollen und Paarbeziehungen ist mal komödiantisch, mal satirisch. (aus: www.programmkino.de) Frankreich 2016; Regie & Buch: Justine Triet; Kamera: Simon Beaufils; DarstellerInnen: Virginie Efira (Victoria), Vincent Lacoste (Sam), Melvil Poupaud (Vincent), Laurent Poitreneux (David), Laure Calamy (Christelle), Alice Daquet (Eva) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 97min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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