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DESDE ALLÁ

CARACAS, EINE LIEBE

R: Lorenzo Vigas

Der Blick auf die Straßen von Caracas ist unscharf. Die Kamera verbleibt verhältnismäßig lange in dieser unfokussierten Einstellung und zoomt dann erst langsam an das heran, was sie für wichtig hält: den Menschen, den Mann, denjenigen, der sieht. Alles um ihn herum bleibt verschwommen. Eine Einstellung, die nur allzu gut zur Ge­schich­te des Films von Lorenzo Vigas passt. Denn die Hauptfigur, Armando, blickt mit ähnlicher Unfokussiertheit auf seine Umgebung: Er geht in einer monotonen und fast teilnahmslosen Weise durch sein Leben, große Highlights gibt es nicht. Wenn er ab und zu seine Schwester besucht, dann wirkt das eher wie eine lästige Pflichtübung. In den Fokus aber nimmt Armando immer wieder junge Männer aus den ärmeren Vierteln Caracas’, die er mit Geld lockt, zu sich nach Hause nimmt, sich ausziehen und vor sich posieren lässt. Mehr nicht. Er befriedigt sich an deren Anblick, das war’s. Das ist sein Hobby.
Als Armando den Kleinkriminellen Elder mit nach Hause lockt, will dieser nicht so richtig mitspielen. Armando fühlt sich aber trotzdem sehr zum 17 Jahre jungen Elder hingezogen und bezahlt ihn, um einfach nur Zeit mit ihm verbringen zu können. So entsteht eine unkonventionelle Freundschaft, deren Dynamik sich mehrmals ändert.
(nach: kino-zeit.de; outnow.ch; celluloidmag.wordpress.com)
Lorenzo Vigas: „Ich wollte den Figuren ein Stück weit ihre Geheim­nisse lassen. Nicht alles, was passiert, muss man dem Zuschauer auch zeigen. Er kann sich selbst ein Bild ausmalen. Armando sollte wie ein Geist durch Caracas wandeln. Er ist zwar physisch anwesend, aber sein Innenleben ist in seiner Vergangenheit gefangen, in der er emotional verhaftet ist. Deshalb isolieren wir ihn optisch mit vielen Ein­stel­lungen, in denen Unschärfe eine Rolle spielt.“

Venezuela/Mexiko 2015; Regie: Lorenzo Vigas; Buch: Lorenzo Vigas, nach einer Kurzgeschichte von Guillermo Arriaga; Kamera: Sergio Armstrong; Dar­stellerInnen: Alfredo Castro (Armando), Luis Silva (Elder), Jericó Montilla (Amelia), Catherina Cardozo (Maria), Jorge Luis Bosque (Fernando), u.a.; (DCP; 1:2,66; Farbe; 93min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat